Institut für Genetik von Herzerkrankungen (IfGH)

 

 

Herzgenetische Untersuchungen.

 

Das Spektrum der molekulargenetischen Untersuchungen nahezu alle genetisch-bedingten (familiären) Herz- und Gefäßerkrankungen, z.B.

  • Herzrhythmusstörungen 
    (LQTS, CPVT, Brugada, SQTS, ERS, idiopathisches Kammerflimmern / IVF, Erregungsleitungsstörungen, AVB, Sinusknotenerkrankung, Vorhofflimmern, ...),
  • Kardiomyopathien 
    (HCM, DCM, LVNC, ARVC, RCM, metabolische Kardiomyopathien, ...),
  • Gefäßerkrankungen  
    (Aortenaneurysmen, TAA/TAAD, ...),
  • Herzklappenerkrankungen 
    (Bikuspide Aortenklappe, Mitralklappenprolaps, ...),
  • Unklare Herztodesfälle bzw. Todesfälle in jungen Jahren   
    (Molekulare Autopsie / postmortale DNA-Diagnostik). 

Liste der Untersuchungsverfahren

Im Konsensuspapier der DGK/DGPK finden sich dabei detailliert Empfehlungen zur Genotypisierung bei den einzelnen, kardiovaskulären Erkrankungen. Grundsätzlich erfolgt ein sog. Kaskadenscreening in der Familie, d.h. (1) zuerst die Untersuchung des Indexpatienten und (2) falls ein positiver Befund erhoben wurde, die Untersuchung der weiteren Familienmitglieder in Bezug auf die identifizierte Genmutation.

Eine aktuelle Genliste bzw. die Untersuchungsverfahren zur molekulargenetischen Diagnostik finden sich unter 'Leistungsverzeichnis'.

Die indikationsbezogenen Untersuchungsgene (=Gene mit gesicherter Krankheitskausalität) sind dabei meist auf aktuellem, neuesten Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis verfügbar. Zusätzlich sind weitere Untersuchungen im Rahmen von wissenschaftlichen Projekten (z.B. Kandidatengene) möglich, wofür eine Bioprobenbank etabliert wurde.

 

Jede Erkrankung hat eine spezifische, genetische Heterogenität (ca. 5-40 Gene/Erkrankung) und Sensitivität (Mutationsdetektionsrate/ Erkrankung). Insgesamt werden im IfGH ca. 60 Gene mittels Sanger-Sequenzierung analysiert, ferner 174 Gene in Next-Generation-Sequencing.

Unterschieden werden Core-Gene (Anteil an Erkrankung >10%), Nebengene (1-10%) und seltene Gene (<1%).

Beim Typ A-Test werden alle Erkrankungsgene mittels NGS/Sanger-Sequenzierung abgedeckt und analysiert, beim Typ B-Test Core- und Nebengene (>1%); der Typ C-Test ist ein unvollständiger Test. Die meisten Testverfahren pro Erkrankung/Indikation sind daher ein Typ B-Test.

Folgende Analyseanforderungen bestehen für Indexpatienten (Propositus):

  • Stufenanalytik (Hauptgene > Nebengene > ggf. Seltene Gene),
  • Multi-Gen-Panel-Sequenzierung (MGPS) (NGS der meisten Gene in einem einzigen Ansatz),
  • Gezielte Diagnostik eines Gens (z.B. bei bestimmten phänotypischen Merkmalen),
  • Copy number variantion (CNV)-Analysen. 

 
Bei Familienangehörigen (sog. biologisch oder Blutsverwandten) wird primär eine sog. Heterozygotendiagnostik durchgeführt, d.h. es wird lediglich auf das Vorhandensein der Genmutation des Indexpatienten analysiert. Hinweise zur Empfehlung der Genotypisierung von Familienangehörigen finden hier. 

Je nach Erkrankung gibt es jedoch in 3-5% Zweitmutationen, d.h. eine unabhängige Analyse des Familienmitgliedes kann sinnvoll sein, wenn dieser Erkrankungszeichen hat und die Genmutation des Indexpatienten definitiv nicht vorliegt.

 

 
 
 
 

Adresse

Institut für Genetik von Herzerkrankungen (IfGH)
Albert-Schweitzer-Campus 1 (Gebäude D3)
D-48149 Münster (Germany)

T  0251 83-44 935 /-55 326
F  0251 83-52 980

herzgenetik(at)­ukmuenster(dot)­de  

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herzgenetik@ukmuenster.de

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