Klinik für Kardiologie III: Angeborene Herzfehler (EMAH) und Klappenerkrankungen

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Täglicher Spaziergang schon zwei Wochen nach dem Eingriff

Irmgard Hlawatsch freut sich mit ihrem Operateur Univ.-Prof. Baumgartner über den gelungenen Eingriff.
Patientin wurde Herzklappe mittels Katheter implantiert / Hochrisikipatienten profitieren vom innovativen Verfahren
ukm
„Es dauerte keine zwei Wochen, dann konnte ich schon wieder meinen täglichen Spaziergang machen.“ Irmgard Hlawatsch wundert sich auch heute noch, wie schnell sie wieder auf den Beinen war: Im Mai 2008 wurde ihr eine künstliche Herzklappe über ein neues Verfahren mittels Herzkathetertechnik eingesetzt. Ein Verfahren, von dem speziell „Hochrisikopatienten“ profitieren, denn ein herzchirurgischer Eingriff kann so vermieden werden.
Durchgeführt hat den Eingriff Prof. Dr. Helmut Baumgartner, Leiter des Kardiologischen Zentrums für Erwachsene mit angeborenen und erworbenen Herzfehlern (EMAH), mit einem Team aus Kardiologen (Prof. Dr. Holger Reinecke), Herzchirurgen (Dr. Andreas Rukosujew und Dr. Farshad Ghezelbash) sowie Anästhesisten. Prof. Baumgartner weist auf die Vorteile für die Hochrisikopatienten hin: „Das Verfahren ist speziell für ältere Patienten mit Verengung der Herzklappe zwischen linker Herzkammer und Hauptschlagader (Aortenstenose), die durch Zusatzerkrankungen für die konventionelle Operation ein hohes Risiko hätten, eine viel versprechende neue Behandlungsmöglichkeit.“ Bei Irmgard Hlawatsch wurde die neue Herzklappe über die Leistenarterie eingebracht, ohne dass der Brustkorb und das Herz geöffnet werden mussten. Die biologische Klappe („Edwards SAPIEN Transkatheter Herzklappe“) ist in ein Drahtgeflecht (Stent) eingenäht, das auf einem Ballonkatheter aufgebracht ist. Nach der exakten Platzierung im Herzen wird der Ballon gefüllt und dadurch der Stent entfaltet, die alte Klappe an die umgebende Wand gedrückt und der Stent mit der neuen Klappe auf diese Weise fixiert. Die neue biologische Herzklappe übernimmt dann direkt die Funktion. Mit Vorbereitungszeit beträgt die Dauer eines solchen Eingriffes rund zwei Stunden, das Platzieren der Klappe dauert dabei nur wenige Minuten. „Zur Sicherheit ist immer eine Herz-Lungen-Maschine im Raum, sollte es zu Komplikationen kommen. Der Eingriff erfolgt am schlagenden Herzen“, betont Kardiologe Baumgartner.

Fortschritte in der Medizin realisieren

Die neu entwickelte Klappentechnik der Firma Edwards und das hoch spezialisierte Behandlungsangebot am UKM stellen gerade für Patienten wie Irmgard Hlawatsch eine zukunftsweisende Therapie dar, betont Prof. Dr. Norbert Roeder, Ärztlicher Direktor des UKM: „ Unsere Aufgabe als Universitätsklinik ist es natürlich auch, Fortschritte in der Medizin zu entwickeln und zusammen mit anderen Akteuren zu realisieren. Diese neue Behandlungsmethode für eine spezielle Patientengruppe ist dafür ein gutes Beispiel. Das UKM wird dieses Behandlungsangebot weiter ausbauen.“ Aufgabe der nächsten Jahre wird es nun sein, zu erforschen, ob die Behandlungsmöglichkeit auch für andere Patienten mit dieser Herzklappenerkrankung eingesetzt werden kann. Dazu sind unter anderem Langzeituntersuchungen über die Funktionsdauer dieser Klappen erforderlich. Baumgartner rechnet mit einer Entwicklungsarbeit von fünf bis zehn Jahre. Während sich Mediziner und Forscher dieser Aufgabe widmen, um die Patientenversorgung weiter zu verbessern, genießt Irmgard Hlawatsch ihre neu gewonnene Lebensqualität. Eigentlich hätte die 75-jährige nach der Implantation auch eine Rehabilitationsmaßnahme antreten können. Doch sie hat abgelehnt: „Wieso hätte ich das machen sollen? Mir geht es gut und die Ärzte sind mit mir zufrieden. Viel lieber drehe ich gemeinsam mit meinem Yorkshireterrier „Nele“ meine tägliche Runde hier in Münster. Und zwar bei Wind und Wetter.“
 
 
 
 

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Klinik für Kardiologie III: Angeborene Herzfehler (EMAH) und Klappenerkrankungen

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