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Maarja Maser aus Estland war bereits während ihrer Ausbildung zur kardiologischen Fachärztin vom Bereich Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern (EMAH) fasziniert. Doch in Estland gibt es bisher keine Weiterbildungsmöglichkeiten dafür. Deshalb schaute sich die 31-Jährige international um und fand die Klinik für Kardiologie III: Angeborene Herzfehler (EMAH) und Klappenerkrankungen. Kurzerhand bewarb sich die Estin für ein Stipendium, das von der
EMAH Stiftung Karla Völlm vergeben wird. Nach dem Bewerbungsprozess ging es schnell: Am 20. März 2018 schloss Maser ihre Facharztprüfung ab, am 26. März saß sie schon im Flieger nach Deutschland und am 1. April startete ihr Stipendium. Doch der Umzug bedeutete auch eine große Herausforderung, denn die Kardiologin kam gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer zweijährigen Tochter Iida Marie nach Münster. „Wenn man mit der ganzen Familie in ein anderes Land zieht, gibt es eine Menge zu organisieren“, weiß Maser.
„Ich habe noch nie so viele Formulare ausgefüllt“, schmunzelt die Estin über die deutsche Bürokratie. „Aber zum Glück hatte ich mit Erika Vinkelau eine tolle Hilfe. Ohne sie, wäre es nicht möglich gewesen.“
Denn EMAH-Sekretärin Erika Vinkelau stand Maarja Maser von Anfang an bei allen Fragen – und Formularen – zur Seite. „Nach dem ganzen Papierkram waren die größten Herausforderungen eine Wohnung und einen Kitaplatz für die kleine Iida zu finden“, erinnert sich Vinkelau. Nach intensiver Suche, wurden sie schließlich im Intranet fündig – ein Kollege vom UKM hatte eine Wohnung für die Familie. Ein Kitaplatz mit günstigeren Öffnungszeiten fehlt jedoch noch.
„Frau Maser ist von Anfang an eine große Bereicherung für uns gewesen“, so Klinikdirektor Prof. Dr. Helmut Baumgartner. „Ihre Qualifikation und ihre Motivation haben uns überzeugt. Deshalb haben wir ihr im Juli eine Facharztstelle angeboten. So kann sie nicht nur als Stipendiatin beobachten, sondern auch im Bereich klinischer und nicht-invasiver Diagnostik praktisch arbeiten.“ „Natürlich war nicht alles einfach, aber ich lerne hier sehr viel und bin wirklich dankbar für diese Möglichkeit“, so Maser. Denn das große Ziel der Estin ist es, im Anschluss an die zweijährige Ausbildung wieder in ihre Heimatstadt Tallinn zurück zu kehren und dort die Versorgung der EMAH-Patienten zu verbessern.