Die katheterbasierten Verfahren zur Behandlung von Herzklappenfehlern haben in jüngerer Zeit bei Patienten mit erhöhtem konventionellen Operationsrisiko immense Bedeutung gewonnen. Nach sehr guten Erfahrungen mit der interventionellen Aortenklappenimplantation, die seit 2008 am UKM in hoher Zahl durchgeführt wird, konnte nun eine weitere, vielversprechende Behandlung von Klappenfehlern erfolgreich durchgeführt werden: das MitraClip-Verfahren für hochgradige Undichtigkeiten der Mitralklappe. Solche Undichtigkeiten können entweder durch eine Gefügedilatation der linken Herzkammer bei Herzmuskelerkankungen (zum Beispiel dilatative Kardiomyopathie oder bei koronarer Herzkrankheit) entstehen, oder aber bei degnerativen Erkrankungen der Herzklappe selbst (durchhängende oder abgerissende Anteile der Klappensegel). Zur Verbesserung der Klappenundichtigkeit wird Mitralklappe über eine Leistenvene erreicht, so dass eine Eröffnung des Brustkorbes nicht erforderlich ist. Bei diesem Behandlungsweg ist wie bei allen interventionellen Therapieverfahren die richtige Auswahl von Patienten in Abstimmung mit den Kollegen der Klinik für Herz- Thorax- und Gefäßchirurgie wichtig. Denn nicht alle Mitralklappenerkrankungen sind für diesen Behandlungsweg geeignet. Zudem kann die Herzchirurgie auf eine langjährige, erfolgreiche und wissenschaftlich gut abgesichterte chirurgische Herzklappenbehandlung zurückblicken. So kann in der gemeinsamen Entscheidung individuell für jeden Herzklappen-Erkrankten die beste Therapie ausgewählt werden.