Juni 2017. Für Patienten mit bestimmten Undichtigkeiten der Mitralklappe steht nun ein neues Behandlungsverfahren zur Verfügung. Die sogenannte Mitralklappeninsuffizienz ist einer der häufigsten Herzklappenfehler und kann in vielen Fällen mit sehr guten Langzeitergebnissen durch einen herzchirurgischen Eingriff korrigiert werden. Sollte jedoch die Undichtigkeit der Klappe bedingt sein durch eine Schwächung des Herzmuskels oder anderer Erkrankungen, die sich nicht direkt an der Mitralklappe abspielen, aber deren Undichtigkeit verursachen, ist ein isolierter chirurgischer Eingriff oft weniger erfolgreich. In diesem Zusammenhang oder bei Patienten, die aufgrund ihrer Begleiterkrankungen ein zu hohes Risiko für eine Operation haben, werden schon seit mehreren Jahren andere Therapieformen entwickelt. Das Mitra-Clip-Verfahren, das schon seit 2010 am UKM angeboten wird, kann nun um die Katheterbehandlung mit dem künstlichen Band ergänzt werden. Hier wird - analog zum chirurgischen Vorgehen - auf dem Katheterweg und ohne Herzlungenmaschine ein zusammenziehbares Band entlang des vergrößerten Mitraklappenrings befestigt. Zum Ende der Prozedur kann dieses Band zusammengezogen und der Klappenringdurchmesser reduziert werden, was in vielen Fällen eine deutliche Reduktion der Klappenundichtigkeit mit sich bringt.