Die knöcherne Orbita umgibt das Auge und beinhaltet neben den Tränenwegen ein komplexes System bindegewebiger Strukturen, die Augen und Lider stabilisieren und bewegen.
Das Universitätsklinikum Münster verfügt über eine seit Jahren bestehende Expertise in der fachübergreifenden Behandlung orbitaler Erkrankungen. Die zentrale anatomische Lage der Orbita im Gesichtsbereich bedingt eine enge Kooperation der Fachgebiete aus dem Kopf-Halsbereich, wie der Neurochirurgie, der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, der Kieferchirurgie und der Augenheilkunde.
Viele Orbitaerkrankungen fallen zunächst durch Sehstörungen und Lidveränderungen auf, so dass Betroffene meist zuerst einen Augenarzt oder eine Augenklinik aufsuchen. Das Spektrum der orbitalen Erkrankungen reicht von Entzündungen, Tumoren gutartiger oder auch bösartiger Natur bis zu den Traumafolgen Schwerstverletzter und angeborenen Missbildungen im Gesichtsschädelbereich. Die chirurgische Therapie basiert in Abhängigkeit von der Beteiligung benachbarter Strukturen stark auf der Expertise von Augenheilkunde, HNO-Heilkunde, MKG-Chirurgie und Neurochirurgie. Die therapeutischen Erfordernisse der unterschiedlichen Erkrankungen erfordern zudem eine enge Kooperation mit Spezialisten der Inneren Medizin, wie Endokrinologie, Onkologie, Nuklearmedizin und Strahlentherapie, Radiologie und Pathologie. Eine Einbindung von Patienten in das Tumorzentrum CCCM mit primären und sekundären malignen Tumoren der Orbita, die lebensbedrohliche Konsequenzen haben können und aus der Orbita in benachbarte Strukturen des Schädels einwachsen können, ist deshalb zwingend erforderlich.
Die Bündelung der vorhandenen Ressourcen für die kompetente patientennahe Versorgung dieser komplexen Krankheitsbilder ermöglicht den Patienten eine zeit- und ablaufoptimierte interdisziplinäre Behandlung. Durch die Verzahnung aller Fachdisziplinen im Rahmen der wöchentlich stattfindenden Orbitakonferenz wird unseren Patienten der Zugang zu neuesten Behandlungskonzepten, klinischer Forschung und neuesten Technologien gesichert und somit eine auf jeden einzelnen Patienten individuell abgestimmte Behandlung konzipiert.
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