Klinik für Augenheilkunde

Netzhauterkrankung bei Frühgeborenen


Von einer Frühgeburt spricht man bei Geburt eines Kindes vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche. Bei einer Geburt vor Vollendung der 32. Schwangerschaftswoche, bzw. bei einem Geburtsgewicht von unter 1500 g ist die Entwicklung des Säuglings noch nicht vollständig abgeschlossen. Häufig muss den Säuglingen Sauerstoff zugeführt werden, da die Lunge noch nicht genug Sauerstoff aus der Luft aufnehmen kann.

Auch die Gefäßversorgung im Bereich des Augenhintergrundes (Netzhaut) ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen. Werden die Frühgeborenen mit Sauerstoff unterstützt, kann dies dazu führen, dass das Gefäßwachstum an der Netzhaut nur unzureichend weiterentwickelt wird. In den Bereichen der fehlenden Gefäße, die sich im äußeren Teil der Netzhaut befinden, kommt es zu einer Sauerstoffunterversorgung. Im Verlauf können sich abnorme Gefäße bilden, die zu Blutungen und weiteren Komplikationen, bis hin zur Netzhautablösung, führen können. Um eine solche sogenannte Frühgeborenenretinopathie (ROP) frühzeitig zu erkennen, wird bei Frühgeborenen vor der 32. Schwangerschaftswoche, bzw. unter 1500g Geburtsgewicht, eine routinemäßige Untersuchung der Augen durchgeführt. Hierbei können Veränderungen im Sinne einer Frühgeborenenretinopathie frühzeitig erkannt und beobachtet werden. Viele Fälle einer Frühgeborenenretinopathie entwickeln sich im Verlauf normal und benötigen keine Behandlung. In einigen Fällen müssen die Säuglinge behandelt werden. In früheren Stadien kann eine Laserbehandlung durchgeführt werden, bei denen die Bereiche, in denen keine Sauerstoffversorgung stattfindet, gelasert werden und so die Bildung abnormer Gefäße und deren Komplikationen unterbunden werden soll. In seltenen Fällen ist diese Behandlung nicht ausreichend und eine Operation muss erfolgen. Neue Ansätze der Therapie sind die Eingabe von Medikamenten in das Auge, um dem abnormen Gefäßwachstum vorzubeugen. Dieser Eingriff ist momentan aber noch keine zugelassene Standardtherapie, kann aber in Einzelfällen in Erwägung gezogen werden. Wir führen an der Klinik für Augenheilkunde wöchentliche Vorsorgeuntersuchungen der Frühgeborenen auf der hiesigen Frühgeborenenstation durch. Zudem bieten wir ambulante Vorsorge- und Verlaufskontrollen von Frühgeborenen an. Zurück zum Augennavigator.
 
 
 
 

Frühgeborenen-sprechstunde

Anmeldung und Terminvergabe:
Mo-Do 08:00-16:00 Uhr
Fr 08:00 - 14:00 Uhr

T +49 251 83-56017
F +49 251 83-52549
augenklinik(at)­ukmuenster(dot)­de