Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie

Forschung

Forschung ist ein wesentlicher Bestandteil eines akademischen Krankenhauses. Grundlagenforschung, Studien und Kooperationen mit anderen Schwerpunktzentren verbessern die Versorgungsqualität für Patienten. Etablierte Verfahren und Standards werden somit ständig überprüft und weiterentwickelt.  Unsere Mitarbeiter sind in zahlreichen Forschungsprojekten eingebunden. Unser Ziel ist es die  bestmögliche Patientenversorgung zu gewährleisten.
Unser Forschungsteam bearbeitet mit Hilfe eines breiten Methodenspektrums. Schwerpunkte sind u. a.  Angiogenese, Wachstumsfaktoren/spezielle Peptide, Osteomyelitis, Kreuzband, Implantattestung, Nahttechniken und Arthrose. Vor Ort befinden sich dafür vier spezialisierte Laboreinheiten:

  • Biomechanik
  • Histologielabor
  • Mikrobiologisches Labor
  • Zellkultur

Kooperationspartner ermöglichen uns den Zugriff auf ein leistungsfähiges unfallchirurgisches Forschungslabor.

Funktionsbereich für Biomechanik

Die im Funktionsbereich tätigen Arbeitsgruppen beschäftigen sich unter anderem mit den biomechanischen Eigenschaften von humanen Gelenken, Frakturversorgungsverfahren sowie neuen OP-Techniken. Vielfältige biomechanische Fragestellungen werden im Rahmen von Praktika, Bachelor- und Masterarbeiten, medizinischen Promotionsarbeiten und Habilitationsverfahren untersucht.

Mehr Informationen gibt es hier.

Die Abteilung für Regenerative Muskuloskelettale Medizin beschäftigt sich insbesondere mit Regenerations- und Heilungsvorgängen in verschiedenen Geweben des Stütz- und Bewegungsapparates. Neue Verfahren der Diagnostik und Therapie zur Überwachung, Stimulation und Verbesserung von Heilungsvorgängen werden entwickelt bzw. evaluiert. Mehr Informationen gibt es hier.

Expert steht für Extremitätenboard zur Prozessoptimierung, Evaluation, Risikominimierung und Therapieoptimierung. Das EXPERT Projekt ist ein G-BA Innovationsfond-Projekt, welches eine digitale interdisziplinäre Struktur zur Behandlung von offenen Frakturen und postoperativen Komplikationen evaluiert.

Ein interdisziplinäres Experten-Team des Universitätsklinikums Münster, berät 33 teilnehmenden Kliniken bei der Diagnostik und Therapie von Patient*innen mit Frakturen mit Weichteilschäden und mit post-operativen Komplikationen der unteren Extremitäten. Ziel ist die optimale Behandlung dieser komplexen Patient*innen zum Erreichen eines möglichst optimalen Ergebnisses. Hierbei wird eine Prozess- und Therapieoptimierung, sowie eine Risikominimierung angestrebt und der gesamte Prozess wissenschaftlich evaluiert.

Insgesamt ist in der Medizin ein Trend hin zu mehr Interdisziplinarität und zu individualisierter Medizin, die auf jeden Patienten einzeln zugeschnitten ist, festzustellen. Hierbei ist nicht nur die einzelne Verletzung oder Erkrankung, sondern die Gesamtheit der Voraussetzungen und verschiedenen Erkrankungen eines individuellen Patienten zu berücksichtigen. Bei schweren Verletzungen der unteren Extremitäten sind unfallchirurgische Expertise zur Behandlung der Frakturen und Weichteilschäden, plastisch chirurgische Expertise zur Behandlung von Weichteilverletzungen, gefäßchirurgische/angiologische Expertise zur Beurteilung und Behandlung der Durchblutung, radiologische Expertise zur Einordnung der Bildgebung und mikrobiologische sowie pharmazeutische Expertise zur optimalen Behandlung bei Infektionen erforderlich. Auf Grund der oftmals zeitkritischen Therapieverläufe in der Unfallchirurgie ist hier eine breit aufgestellte und interdisziplinäre Therapieplanung organisatorisch jedoch schwierig. Außerdem können nicht immer alle erforderlichen Fachabteilungen und Expertisen in dem jeweils behandelnden Krankenhaus vorgehalten werden.

EXPERT stellt durch seine personellen und digital-infrastrukturellen Möglichkeiten die Voraussetzungen für eine niederschwellig zugängliche und vollumfängliche Evaluation individueller Patientenfälle bereit und macht diese den umliegenden Kliniken zugänglich. Das Extremitätenboard des EXPERT-Projekts setzt sich aus erfahrenen Unfallchirurg*innen, plastischen Chirurg*innen, Radiolog*innen, Gefäßchirurg*innen, Angiolog*innen, Mikrobiolog*innen, Hygienikern, Infektiolog*innen und Pharmazeuten zusammen. Diese treffen sich in regelmäßigen digitalen Konferenzen, um Patientenfälle, die von einer der 33 teilnehmenden Kliniken aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen eingereicht werden, zu besprechen und Empfehlungen zur weiteren Diagnostik und Therapie abzugeben.

Das EXPERT-Projekt wurde an der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie des Universitätsklinikums Münster ins Leben gerufen wird durch den Gemeinsamen Bundesauschuss (G-BA), der unter anderem die Erforschung neuer Versorgungsformen unterstützt, mit einer Förderung von rund 6,9 Millionen Euro finanziert. In diesem Rahmen erfolgt eine vollumfängliche wissenschaftliche Begleitung und Bewertung des Projekts. Erfahrungen und Daten aus EXPERT werden so der medizinischen Allgemeinheit zugänglich gemacht und werden zur Verbesserung der Versorgung schwer verletzter Patient*innen beitragen. Ziel des Expert-Projektes ist es eine ausreichende qualitative und gesundheitsökonomische Datenlage zu generieren damit interdisziplinäre Extremitätenboards bundesweit in die Regelversorgung überführt werden können.

Alle weiteren Informationen finden Sie hier. 

Die Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie hat bereits eine lange Tradition in der sporttraumatologischen Forschung. Neben der biomechanischen Grundlagenforschung in unserem Labor bringen wir viele Innovationen oder Neuerungen in die Klinik, so dass Sie direkt von diesen neuen Erkenntnissen der medizinischen Forschung profitieren können.

Ziel unserer Forschung ist es eine realitätsnahe und kliniknahe Forschung durchzuführen, damit wir direkt in unserem klinischen Alltag von den wissenschaftlichen Erkenntnissen lernen und uns weiterentwickeln können. Somit gewährleisten wir eine moderne sporttraumatologische Versorgung, die die neuesten medizinischen Entwicklungen und Erkenntnisse anwendet.

Klinische Studien

Im Rahmen unserer wissenschaftlichen Tätigkeit führen wir in unserer Klinik klinische Studien durch. So haben wir eine weitere Möglichkeit neue besonders erfolgsversprechende Therapieverfahren anzubieten. Neben der Möglichkeit einer Nutzung neuester medizinischer Therapiemaßnahmen werden die Patienten in den folgenden Monaten oder Jahren nach erfolgter Operation von engmaschigen Kontrollen durch unkostenfreie klinische und radiologische (z.B. MRT) Untersuchungen profitieren. Somit können wir dem Patienten ein außerordentlich genaues und aufwendiges Monitoring des Heilverlaufes anbieten.

ALLOB TF2
Eine klinische Studie zur Beurteilung der Wirksamkeit und Sicherheit von allogenen osteoblastischen Zellen (ALLOB®) nach Implantation bei Tibiafraktur

BIOBONE
Eine klinische Studie zur Identifizierung von Biomarkern zur prognostischen Bewertung von Knochenheilungsverläufen

FROST Registry
Eine Registerstudie für operative behandelte Schienbeinschaftfrakturen

ICARA Post-Market Clinical Follow-up Study
Nachuntersuchungsstudie zur ICARA® Radiuskopfprothese

mm.IF
Eine Marktbeobachtungstudie mit einer biologisch abbaubaren Schraube zur Fixierung von Bändern und Sehnen am Kniegelenk

LOQTEQ® Antibacterial Pre-Market Study
Studie zur Beurteilung der LOQTEQ® Platten mit einer antibakteriellen Silberbeschichtung bei Patienten mit einem Bruch im unteren Teil des Schienbeins

PERLA® Post-Market Clinical Follow-up Study
Nachuntersuchungsstudie zur Stabilisierung der zervikothorakalen Wirbelsäule mit dem PERLA® Stabilisierungssystem

PPFx REGISTRY
Ein Register für periprothetische Frakturen (Brüche) nach Hüft- oder Knieendoprothetik (Hüft-oder Kniegelenkersatz)

Protect longterm
Eine Studie zur langfristigen (klinischen) Nachuntersuchung nach operativer Versorgung mit unbeschichteten oder Antibiotika-beschichteten Titannägeln bei Schienbeinfrakturen und Revisionsfällen
Patient information

RESTORE
Eine randomisierte Studie zu einem neuen Verfahren zum Ersatz von osteoporotisch bedingtem Knochenverlust, dass für eine Erhöhung der Knochendichte und -stärke sorgt, welches sekundäre Hüftfrakturen bei an Osteoporose erkrankten Frauen verhindern soll, die sich einer operativen Behandlung von Hüftfrakturen unterziehen

STABLITY II
Eine randomisierte Studie zur Erforschung, ob die Transplantatwahl bei Ersatz des vorderen Kreuzbandes einen signifikanten Einfluss auf die Wiederverletzungsrate nach zwei Jahren hat.Verglichen werden die vordere Kreuzbandrekonstruktion mittels autologer Patellarsehne oder Quadrizepssehne mit oder ohne lateraler extra-artikulärer Tenodese bei Hochrisikopatienten.

Für interessierte und engagierte Studenten besteht jederzeit die Möglichkeit, sich um eine Promotion an unserer Klinik zu bewerben.

Interessenten richten Ihre Anfragen hinsichtlich eines Promotionsvorhabens bitte an folgende E-Mail-Adresse:

uch(at)­ukmuenster(dot)­de

 
 
 
 

Kontakt

Studienbüro

T 0251 83-52050
studienbuerouch(at)­ukmuenster(dot)­de