Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie

Kniechirurgie

Knieschmerzen, die sich beim Laufen und bei besonderer Belastung bemerkbar machen, kennen viele Sportler - nicht nur Profisportler  - auch Menschen, die ihre Kniegelenke durch intensives Training, muskuläre Dysbalancen oder angeborene Fehlstellungen stark belasten. Unser Team hat jahrelange Erfahrung im Bereich Sport- und Knieverletzungen. Wir sind mit den modernsten Techniken vertraut und möchten Ihnen auf unseren folgenden Websites unser Leistungsspektrum vorstellen. Prävention
Die Deutsche Kniegesellschaft e.V. hat zur Prävention von Knieverletzungen das Trainingsprogramm STOP-X entwickelt. 


Im Rahmen der Sporttraumatologie widmen wir uns insbesondere den typischen Sportverletzungen des gesamten Bewegungsapparates. Hierbei kann es sich zum einen um akute Verletzungen als auch um überlastungsbedingte Beschwerden des Bewegungsapparates handeln. Erstes Ziel ist es,  nach Durchführung einer adäquaten Diagnostik eine individuelle Therapie einzuleiten. Glücklicherweise kann in vielen Fällen ein differenziert erstelltes Therapieschema zu einer vollständigen Ausheilung führen. Sollte eine operative Versorgung notwendig werden, so können wir in unserer Klinik alle modernsten und minimal invasiven Operationsverfahren anbieten. Ein Großteil der sportmedizinischen Operationen an Gelenken ist heutzutage mit minimalinvasiven Verfahren möglich (Arthroskopie). Daher sind die arthroskopischen Behandlungstechniken an Kniegelenk, Schulter, Handgelenk, Sprunggelenk und Ellenbogen ein besonderer Schwerpunkt. An erster Stelle stehen Bandersatz­operationen am Kniegelenk, bei denen zum Beispiel ein gerissenes vorderes oder hinteres Kreuzband durch eine körpereigene Sehne ersetzt wird. Viele Stabilisationsverfahren ermöglichen eine Nach­behandlung ohne die Verwendung von Gipsruhigstellungen. Unser Ziel ist stets eine möglichst frühe Rückkehr zur sportlichen und beruflichen Aktivität und die Wiedererlangung der vollen sportlichen Leistungsfähigkeit.

Genauso wie jeder Mensch anders ist, so ist auch sein Knie und Bandapparat unterschiedlich ausgebildet. Jeder Patient belastet sein Knie abhängig von Alter, Konstitution, sportlichen Anspruch oder Geschlecht in unterschiedlicher Art und Weise. Aus diesem Grunde bedarf jede Kreuzbandverletzung einer differenzierten Betrachtung, um eine adäquate Therapie durchführen zu können. Erst nach einer ausführlichen diagnostischen Analyse der Verletzung - inklusive der vollständigen Evaluation der Begleitverletzung - kann eine differenzierte Behandlung des einzelnen Patienten erfolgen.

Vorderes und hinteres Kreuzband (kurz: VKB - HKB)


Das menschliche Kniegelenk wird als Bestandteil des zentralen Pfeilers vom vorderen und hinteren Kreuzband stabilisiert. Es handelt sich jedoch um zwei deutlich zu unterscheidende Strukturen. Die Verletzungen dieser Regionen bedürfen eines teilweise völlig anderen therapeutischen Vorgehens. Aus diesem Grunde ist es für den Erfolg der Therapie einer solchen Verletzung besonders wichtig, die Unterschiede zu verstehen und zu berücksichtigen. Unsere Patienten werden im Rahmen unserer Sprechstunde ausführlich über die erlittene Knieverletzung aufklärt. Nur so ist eine gemeinsame erfolgreiche Therapie der Verletzung möglich.

Vorderes Kreuzband


Diagnostik
Die Diagnose einer vorderen Kreuzbandruptur wird sowohl anamnestisch, klinisch als auch mit Hilfe einer Kernspinuntersuchung (MRT) gestellt.  Falls diese Untersuchung bei Ihnen bereits durchgeführt wurde, bitten wir Sie sowohl die Originalbilder auf CD als auch den radiologischen Befund zur Sprechstunde bei sich zu führen.
Operation ja oder nein?
Ob man nach einer vorderen Kreuzbandruptur eine Operation durchführen lassen sollte oder nicht, ist erst nach genauer Analyse der Verletzung zu beantworten. Viele Faktoren spielen eine Rolle, die im Rahmen unserer Sprechstunde mit dem Patienten besprochen werden. Folgende Faktoren spielen dabei eine besondere Rolle:
  • Rupturform
  • Begleitverletzungen
  • Alter des Patienten
  • Alter der Ruptur
  • subjektive Instabilität
  • Aktivitätsniveau
  • sportlicher Anspruch
  • Beinachsenverhältnisse
  • Arthrosestatus
  • etc....
Erst nach genauer Analyse aller Faktoren kann eine differenzierte Empfehlung zur Therapie gegeben werden. Ein besonders wichtiger Faktor bei der Entscheidung, ob eine operative Stabilisierung des Gelenkes erfolgen sollte, ist die subjektive Instabilität des Patienten. Sollte der Patient vermehrt ein inneres Gefühl der Instabilität, Unsicherheit und mangelndes Vertrauens in das verletzte Kniegelenk verspüren, so sollte unbedingt eine Vorstellung in der Sprechstunde erfolgen, um die Indikation für eine Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes zu überprüfen.
Ab welchem Alter und bis zu welchem Alter sollte eine Operation erfolgen?
Auch diese Frage lässt sich nicht pauschal beantwortet. Es kommt wieder einmal auf viele Faktoren an. Sicher ist jedoch, dass es keine festen Grenzen bezüglich des Patientenalters gibt. Nach aktueller Studienlage profitieren sowohl ältere Patienten (>40 Jahre ) als auch jugendliche Patienten von einer VKB Rekonstruktion. Das "biologische" Alter und das Aktivitätsniveau spielen eine große Rolle.
Zeitpunkt der Operation
Der ideale Zeitpunkt für die Operation einer VKB Ruptur hängt insbesondere von den Begleitverletzungen des Kniegelenkes ab. Hierbei gibt es regelhaft vorkommende Begleitverletzungen, wie z. B. schwerwiegende Meniskusverletzungen oder hochgradige Innen- oder Außenbandverletzungen des Kniegelenkes, welche einen frühzeitigen operativen Eingriff begründen können. Im Falle der isolierten VKB Ruptur werden derzeit eine sofortige Operation oder eine operative Versorgung im Intervall nach ca. 3-6 Wochen, nach Abnahme der Schwellung, Reizung und Bewegungseinschränkung des Kniegelenkes präferiert.  Falls Sie sich für die Versorgung mittels dynamischer Stabilisierung interessieren, sollte jedoch eine operative Versorgung innerhalb der ersten drei Wochen nach Ruptur des vorderen Kreuzbandes erfolgen.

Hinteres Kreuzband


Eine isolierte hintere Kreuzbandruptur kann in einer Großzahl der Fälle durch eine adäqaute konservative Therapie ohne operative Maßnahme behandelt werden. Hierzu muss der Patient jedoch unmittelbar nach erlittener Ruptur mit einer speziellen Schiene und der differenzierten Krankengymnastik behandelt werden. Bitte stellen Sie sich nach erlittener Verletzung unmittelbar in unserer Sprechstunde vor. Eine verzögerte Einleitung der richtigen konservativen Therapie verschlechtert deutlich die Einheilungschancen und macht in vielen Fällen eine operative Maßnahme notwendig.
Diagnostik
Die Diagnose einer vorderen Kreuzbandruptur wird sowohl anamnestisch, klinisch als auch mit Hilfe einer Kernspinuntersuchung (MRT) gestellt.  Falls diese Untersuchung bei Ihnen bereits durchgeführt wurde, bitten wir Sie sowohl die Originalbilder auf CD als auch den radiologischen Befund zur Sprechstunde bei sich zu führen.
Operation ja oder nein?
Ob man nach einer vorderen Kreuzbandruptur eine Operation durchführen lassen sollte oder nicht, ist erst nach genauer Analyse der Verletzung zu beantworten. Viele Faktoren spielen eine Rolle, die im Rahmen unserer Sprechstunde mit dem Patienten besprochen werden. Folgende Faktoren spielen dabei eine besondere Rolle:
  • Rupturform
  • Begleitverletzungen
  • Alter des Patienten
  • Alter der Ruptur
  • subjektive Instabilität
  • Aktivitätsniveau
  • sportlicher Anspruch
  • Beinachsenverhältnisse
  • Arthrosestatus
  • etc....
Erst nach genauer Analyse aller Faktoren kann eine differenzierte Empfehlung zur Therapie gegeben werden. Ein besonders wichtiger Faktor bei der Entscheidung, ob eine operative Stabilisierung des Gelenkes erfolgen sollte, ist die subjektive Instabilität des Patienten. Sollte der Patient vermehrt ein inneres Gefühl der Instabilität, Unsicherheit und mangelndes Vertrauens in das verletzte Kniegelenk verspüren, so sollte unbedingt eine Vorstellung in der Sprechstunde erfolgen, um die Indikation für eine Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes zu überprüfen.
Ab welchem Alter und bis zu welchem Alter sollte eine Operation erfolgen?
Auch diese Frage lässt sich nicht pauschal beantwortet. Es kommt wieder einmal auf viele Faktoren an. Sicher ist jedoch, dass es keine festen Grenzen bezüglich des Patientenalters gibt. Nach aktueller Studienlage profitieren sowohl ältere Patienten (>40 Jahre ) als auch jugendliche Patienten von einer VKB Rekonstruktion. Das "biologische" Alter und das Aktivitätsniveau spielen eine große Rolle.
Zeitpunkt der Operation
Der ideale Zeitpunkt für die Operation einer VKB Ruptur hängt insbesondere von den Begleitverletzungen des Kniegelenkes ab. Hierbei gibt es regelhaft vorkommende Begleitverletzungen, wie z. B. schwerwiegende Meniskusverletzungen oder hochgradige Innen- oder Außenbandverletzungen des Kniegelenkes, welche einen frühzeitigen operativen Eingriff begründen können. Im Falle der isolierten VKB Ruptur werden derzeit eine sofortige Operation oder eine operative Versorgung im Intervall nach ca. 3-6 Wochen, nach Abnahme der Schwellung, Reizung und Bewegungseinschränkung des Kniegelenkes präferiert.  Falls Sie sich für die Versorgung mittels dynamischer Stabilisierung interessieren, sollte jedoch eine operative Versorgung innerhalb der ersten drei Wochen nach Ruptur des vorderen Kreuzbandes erfolgen.

Nachbehandlung


Die Nachbehandlung ist für das Ergebnis nach einer Kreuzbandersatzplastik von größter Wichtigkeit. In der ersten Woche nach der Operation haben wir das Ziel das gereizte Kniegelenk zu beruhigen. Eisanwendungen, Ruhe und Hochlagerungen sind geeignete Maßnahmen dieses Ziel zu erreichen. Direkt nach der Operation wird das Bein in einer Schiene gelagert. Da die Schonung jedoch dazu führt, dass die Muskelkraft des Oberschenkelstreckmuskels (Quadrizeps) deutlich nachlässt, soll bereits in dieser Phase mit Anspannungsübungen für die Muskulatur begonnen werden. Es ist wichtig, dass die Übungen unter Anleitung eines erfahrenen Krankengymnasten durchgeführt werden. Direkt am ersten postoperativen Tag darf das operierte Bein mit einer Belastung von 20 kg Teilkörpergewicht auftreten. Bei reizfreiem Knie (wenig Schwellung) sollte die Belastungsintensität nach der ersten postoperativen Woche im schmerzfreien Bereich so gesteigert werden, dass die Vollbelastung nach ca. 2 Wochen erreicht ist. Auf diese Weise wird frühzeitig ein normales Gangbild erreicht. Noch im Krankenhaus wird die starre Knieschiene durch eine bewegliche Schiene ausgetauscht. Die bewegliche Schiene soll verhindern, dass das Kniegelenk überstreckt werden kann. Ein plötzliches Überstrecken kann dazu führen, dass das Transplantat an der vorderen Kante des Oberschenkels zerreißt. Aus diesem Grunde wird die Streckung auf -10° begrenzt. Eine weitere Funktion der Schiene ist das Kniegelenk gegen unerwartete Verdrehungen zu schützen. Die Schiene wird bis zum Ende der 6. postoperativen Woche getragen. Die krankengymnastischen Übungsbehandlungen in der postoperativen Phase haben, das Ziel den Rückgang der Muskelkraft und eine Einsteifung des Kniegelenkes zu verhindern. Da bestimmte Übungsformen jedoch hohe Kräfte im Transplantat hervorrufen können und auf diese Weise das Transplantat erheblich schädigen ist es wichtig, dass der Physiotherapeut sich sehr gut mit der Behandlung von Kniebandläsionen auskennt. Übungen am "Beincurler" können z. B. zu einer Ruptur des Transplantates führen. In der späten Rehabilitationsphase steht die Wiedererlangung der koordinativen Fähigkeiten im Vordergrund.
Normalbefunde nach der Operation
  • vorübergehende Gefühlsstörungen am Unterschenkel (Normalisierung nach 2-8 Wochen)
  • Schwellung und milde Überwärmung des Kniegelenkes
  • starke Abnahme der Oberschenkelmuskelkraft
Sport
Die Wiedereingliederung in sportliche Tätigkeiten sollte schrittweise erfolgen. Unter medizinischen Gesichtspunkten sollte der Wettkampfsport nicht vor Ablauf des ersten postoperativen Jahres beginnen. Voraussetzung für die Wiederaufnahme von Risikosportarten ist eine freie Beweglichkeit, die Wiedererlangung der Muskelkraft und Koordination.
Autofahren
Solange eine Schiene getragen wird und das Bein nicht voll belastet wird, sollte auf das Autofahren verzichtet werden.
Arbeits-/Schulausfall
Leichte Arbeiten (Sitzen in der Schule) können schon nach 10-20 Tagen wiederaufgenommen werden. All zulange Gehstrecken sollten jedoch gerade in der Frühphase vermieden werden.
Vor der Wiederaufnahme schwerer körperlicher Arbeit sollte der Arzt kontaktiert werden. Arbeitsausfälle bis zu 6 Monaten sind möglich.
Übungen für das eigenständige Training
Die krankengymnastischen Übungen, die heute von den Krankenkassen bezahlt werden, reichen bei weitem nicht um ein gutes Rehabilitationsergebnis zu erzielen. Daher ist es notwendig, dass Übungen in Eigenregie durchgeführt werden. Zur Sicherheit sollten alle Übungen alleine mit angelegter Schiene durchgeführt werden.
Quadrizepsspannung
In sitzender oder liegender Position strecken Sie das Knie mit angelegter Schiene bis zum Anschlag und heben dann das Bein leicht vom Boden ab. In dieser Position halten Sie das Bein bis zu 30 Sekunden lang (Ruhepause: 30 Sekunden).

Im Kniegelenk befinden sich zwei Meniski, aufgeteilt in einen Innenmeniskus (medialer Meniskus) und eine Außenmeniskus (lateraler Meniskus). Der Meniskus selbst wiederum wird vom Arzt in drei Abschnitte eingeteilt:
  • dem Vorderhorn (vorderes Drittel des Meniskus)
  • der Pars intermedia (dem mittleren Drittel des Meniskus
  • dem Hinterhorn (hinteres Drittel des Meniskus)
Er ist wie ein Halbmond geformt, wenn man ihn von oben betrachten würde. Während der Innenmeniskus aufgrund seines Aufbaus und seiner Fixierung häufiger von Rissen betroffen ist, so weiss man mittlerweile jedoch, dass ein Substanzverlust des Außenmeniskus insbesondere zu einem zunehmenden Verschleiß des äußeren (lateralen) Kniegelenkes führen kann. Die Aufgabe des Meniskus kann als eine Pufferfunktion für das Kniegelenk und dem Knorpel als auch als eine stabilisierende Funktion des Kniegelenkes verstanden werden. Die Durchblutung des Meniskus hat eine wichtige Aufgabe, besonders bei Heilung einer erlitten Verletzung des Meniskusgewebes. Studien konnten zeigen, dass von der Basis ausgehend Blutgefäße in den Meniskus  einsprossen, die jedoch nicht die inneren Anteile des Meniskus erreichen. Damit ist zu erklären, warum basisnahe Risse des Meniskus eine bessere Heilungstendenz haben als weit im inneren Anteil des Meniskus befindliche Risse. Aufgrund dieser Durchblutungssituation wird der Meniskus von der Basis zu den inneren Anteilen hin in eine gut  und schlecht bis gar nicht heilende Zone eingeteilt.

Meniskusriss/Meniskusläsion


Meniskusverletzungen gehören zu den häufigsten Verletzungen des Kniegelenkes. Dabei treten diese sowohl als akute Verletzungen im Rahmen eines Verdrehtraumas (Distorsionstrauma) des Kniegelenkes bei jungen aktiven Patienten auf, als auch als Folge einer degenerativen (Verschleiss) Schädigung des Meniskus im älteren Patientengut auf. Die Möglichkeiten der Meniskuschirurgie sind dabei ganz entscheidend von vielen einzelnen Faktoren abhängig. Grundsätzlich gilt jedoch in unserer Klinik der Leitspruch: Save the meniscus!!! Somit versuchen wir in jedem Fall so viel Meniskusgewebe wie möglich zu erhalten. Aus den aktuellen Studien des letzten Jahrzehnts wissen wir nämlich, dass eine großzügige Einkürzung (Resektion) des Meniskusgewebes zu einer vermehrten Belastung des korrespondierenden Knorpels und somit zu einer Arthrose führen kann. In welchen Fällen bei einer Meniskusruptur eine Naht des Meniskus und somit ein vollständiger Erhalt des Meniskusgewebes möglich ist, ist unter anderem von den folgenden Faktoren abhängig:
  • Rupturform (longitudinal- radiär- Korbhenkelriss - Lappenriss)
  • Lokalisation der Ruptur (Basis nah oder Basis fern)
  • Alter der Ruptur (ist ein genaues Verletzungsereignis zeitlich zuordenbar)
  • Alter des Patienten - Degenerationsgrad des gesamten Meniskus (wie fortgeschritten ist der Verschleiß des Meniskusgewebes)
  • Begleitverletzungen ( Vordere Kreuzbandruptur, Seitenbandrupturen, etc)
  • Kann der Patient die Nachbehandlung einhalten (in der Regel 6 Wochen Teilbelastung an Unterarmgehstützen nach Meniskusnaht)?
  • Aktivitätsgrad des Patienten
  • Bestehende Arthrose, sonstige Verschleisserscheinungen des Gelenkes
  • Ist der dislozierte Riss reponierbar (Korbhenkelriss)?
  • Zustand des dislozierten Gewebes
Die wichtigsten Faktoren bezüglich der Wahrscheinlichkeit für die Einheilung eines genähten Meniskusrisses sind dabei jedoch die Rupturform und die genaue Lokalisation des Risses. Dies ist auf die Durchblutung des Meniskus von der Basis aus begründet. Ein Grundsatz der Heilung von Gewebe ist die Notwendigkeit einer funktionierenden Blutversorgung. Da in den zentralen Anteilen des Meniskus keine Blutgefäße vorhanden sind, kann in diesem Bereich leider keine Heilung stattfinden. Somit wird in diesem Bereich in der Regel eine Teilresektion des Meniskus durchgeführt. Dabei werden jedoch sehr schonend nur die rupturierten Fasern des Menisikus unter Schonung der längsverlaufenden Fasern entfernt und dieser anschließend abgeglättet. Damit wird die Gefahr der sich weiter sich fortsetzenden Ruptur gemindert.
Radiär- und Korbhenkelriss

Eine weitere Rissform, die leider sehr geringe Einheilungschancen besitzt, ist der Radiärriss, bei dem aufgrund des Rissverlaufs senkrecht zu den zirkulären Fasern des Meniskusgewebes und aufgrund der ausgesetzten Hubkräfte meistens ebenfalls eine Teilresektion durchgeführt werden muss.
Vordere Kreuzbandruptur mit Korbhenkelriss des Meniskus
Im Falle einer Kombinationsverletzung des Meniskus mit gleichzeitiger vorderer Kreuzbandläsion empfehlen wir grundsätzlich eher eine direkte Versorgung aller verletzen Strukturen, um entsprechend der aktuellen wissenschaftlichen Lage die besten Heilungsaussichten zu nutzen. Es bedarf jedoch einer konkreten Analyse der Verletzung, welche wir im Rahmen einer Vorstellung in der Kniesprechstunde mit Ihnen durchführen werden, um Sie anschließend individuell beraten zu können. Da eine frühzeitige Behandlung einer solchen Verletzung notwendig sein kann, bitten wir Sie die Verletzung bei Anmeldung in unserer Sprechstunde anzugeben, so dass eine möglichst frühzeitige Terminvergabe zur Vorstellung organisiert werden kann.
Meniskusnaht
Insbesondere bei basisnahen Korbhenkelrissen besteht eine sehr gute Einheilungschance, so dass diese Risse, sofern sie frühzeitig einer Versorgung zugeführt wurden, mit höherer Wahrscheinlichkeit erfolgreich genäht werden können. Hierzu wenden wir ein minimalinvasives Verfahren im Rahmen einer Arthroskopie des Kniegelenkes (Kniespiegelung) an, bei dem die Naht nur durch einen bis zwei zusätzlichen kleinen (circa 1 cm langen) Hautschnitten im Kniegelenk genäht werden können. Komplexe Meniskusverletzungen im Sinne eines Korbhenkelrisses treten sehr häufig im Zusammenhang mit einer vorderen oder hinteren Kreuzbandverletzung auf. In diesem Fall ist es besonders wichtig, ein der Verletzung entsprechendes operatives Management zu planen. Dazu gehört der genaue Zeitpunkt der operativen Versorgung und auch die Planung der notwendigen Anzahl von Operationen.

CMI-Meniskusersatz


Im Falle einer großflächigen Resektion des Meniskusgewebes kann der Meniskus einen Großteil seiner Funktion verlieren. Folge des Funktonsverlustes können zum einen akute Beschwerden im Sinne von Schmerzen, die sich kurzfristig oder mittelfristig nach erfolgter Resektion einstellen, oder auch ein deutlich beschleunigter Verschleiß des Gelenkes im Sinne einer fortschreitenden Arthrose sein. In diesem Fall führen wir in unserer Klinik insbesondere bei jungen und aktiven Patienten die Implantation eines Kollagenmeniskusersatzes durch. Hierbei wird im Berich der resezierten Meniskusfasern an den marginalen Restmeniskus an der Meniskusbasis ein künstlicher Meniskus angenäht. Dieses Kollagengewebe wird dann idealerweise von körpereigenen Zellen durchwachsen und bildet somit einen Ersatzmeniskus, welche nach vielen Jahren klinischer Anwendung auf der ganzen Welt sehr überzeugende Ergebnisse aufweist.
Das Collagen Meniskus Implantat - CMI®
Das derzeit einzige rein biologische Meniskusimplantat CMI® besteht aus hoch gereinigtem Kollagen. Bei einem irreparablen Meniskusdefekt wird es anstelle des entfernten Meniskusgewebes arthroskopisch eingenäht. Die Implantat-Matrix mit poröser Struktur dient als Gerüst für das Einwachsen körpereigener Zellen. Mit 17 Jahren klinischer Erfahrung zählt das CMI® zu den etablierten Verfahren der Meniskusersatztherapie. Studien über einen Zeitraum von 10 Jahren weisen sehr gute Ergebnisse nach: Die Kniefunktion wird langfristig erhalten. Eine bloße Meniskusresektion hingegen hätte negative Effekte für die Lastverteilung auf Knorpeloberflächen und auf die Stabilität des Knies sowie ein erhöhtes Arthroserisiko zu folge. Das kollagene Meniskusimplantat ist medial in zwei Größen und lateral in einer Größe erhältlich. Es wird vom Operateur auf die jeweilige Defektgröße zugeschnitten. Das Collagen ist ein biologisches und resorbierbares Implantat aus hochgereinigtem Kollagen. Es dient als Leitschiene für das Einwandern körpereigener Zellen und wird danach vom Körper abgebaut. So entsteht neues Gewebe ähnlich dem natürlichen Vorbild. Die Indikation zur Implantation eines solchen künstlichen Meniskus muss jedoch noch ausführlicher Prüfung der Situation in unserer Sprechstunde individuell mit dem Patienten geklärt werden. Gerne beraten wir Sie zu diesem Thema in der Kniesprechstunde.

Nachbehandlung


Meniskusteilresektion
Die Nachbehandlung nach einer Meniskusteilresektion gestaltet sich relativ unaufwendig mit einer Teilbelastung der betroffenen Extremität an Unterarmgehstützen für eine Zeit von 5-7 Tagen. Ziel der postoperativen Rehabilitation sollte eine Behandlung des eventuell vorhandenen Kniegelenkergusses mit isometrischen Anspannungsübungen und Lymphdrainage sein. Zusätzlich sollte das Kniegelenk geschont und hochgelagert werden. Bei aufwendigerem operativen Vorgehens sollte die Schonung und Teilbelastung entsprechend der Beschwerden verlängert werden. 
Meniskusrefixation / Naht
Die genaue Gestaltung der Nachbehandlung nach einer Refixation des Meniskus ist von dem genauen Rissverlauf, der Risslokalisation und den sonstigen Knieverletzungen abhängig. Grundsätzlich werden Meniskusrefixationen in den meisten Fällen in unserer Klinik mit 6 Wochen Teilbelastung an Unterarmgehstützen nachbehandelt. Abhängig von der Lokalisation und Ausdehnung des Risses kann auch zusätzlich eine Orthesenbehandlung mit Einschränkung der Flexionsfähigkeit des Kniegelenkes kombiniert werden. Sie werden jedoch direkt nach erfolgter Operation von dem Operateur über die individuelle Nachbehandlung aufgeklärt werden.

Patellainstabilität / Patellaluxation


Die traumatische (verletzungsbedingte) Patellaluxation ist eine relativ häufige Sportverletzung. Sie ist dem Verletzungsmechanismus der vorderen Kreuzbandruptur sehr ähnlich. Es gibt jedoch auch Fälle, bei denen die Patella "spontan" d.h. ohne erkennbares Trauma luxieren ("aus dem Gelenk springen") kann. In den meisten Fällen ereignet sich eine Luxation auf die Außenseite des Kniegelenkes. - Wir sprechen dann von einer sog. habituellen Patellaluxation. Eine Patellalluxation sollte möglichst schnell reponiert werden. In vielen Fällen geschieht dieses spontan, ohne, dass die Patella zurückgedrückt werden müsste. Somit registrieren einige Patienten den Verletzungsmechanismus nicht. In diesen Fällen kann eine stattgefundene Patellaluxation auch von dem behandelnden Arzt übersehen werden.
Erstmalige Luxation
Nach erlittener Erstluxation sollte sich der Patient bei einem Unfallchirurgen oder Orthopäden direkt vorstellen. Die Behandlung der Erstluxation besteht in unserem Hause aus zwei wichtigen Säulen:
  1. Die Behandlung der akuten Verletzung mit entsprechenden Orthesen, Ruhigstellung und "maßgescheidertem" Nachbehandlungsschema (Physiotherapie - Anpassung einer Spezialorthese...)
  2. Die dezidierte Analyse der Ursachen für das Luxationsereignis und die Analyse evtl. Begleitverletzungen (Knorpelverletzungen, Bandrupturen...)
Glücklicherweise können die meisten Erstluxationen ohne Operation erfolgreich behandelt werden. Im Rahmen der Kniesprechstunde können Sie sich nach erfolgter Luxation vorstellen. Wir werden Sie dann entsprechend dem Therapiealgorhythmus beraten und behandeln.
Rezidivierende (wiederholende Patellaluxationen)
Die Ursache für rezidivierende (wiederholende) Patellaluxationen kann zum einen in einer inadäquaten konservativen Therapie oder in einer grundsätzlichen Problematik im Kniegelenk begründet sein, welche man nicht ohne operatives Vorgehen behandeln kann. Die Ursachenanalyse der rezidivierenden Patellaluxation ist sehr aufwendig und bedarf der Beachtung der gesamten Muskuloskeletalen Strukturen des Patienten. Die wichtigen Säulen der Patellaren Instabilität sind die statischen, passiven und aktiven Stabilisatoren der Kniescheibe. Erst nach genauer Analyse der potenziellen Pathologien kann eine erfolgreiche Therapie mit dem Ziel der Stabilisierung der Patella erfolgen.
Passive Stabilisatoren
Neben einigen anderen medialen Stabilisatoren gehört das MPFL (mediales patellofemorale Ligament / "Band welches zwischen Oberschenkelknochen und Innenseite der Patella aufgespannt ist") zu den wichtigsten passiven Stabilisatoren der Kniescheibe. Nach einer traumatischen vollständigen Luxation der Patella nach lateral kommt es nahezu regelhaft zu einer Ruptur dieser Bandstruktur. Es gibt jedoch drei Möglichkeiten diese Verletzung auszuheilen:
  • konservative Ausheilung de Ruptur (Link konservative Nachbehandlungsschema)
  • primäre Naht der Ruptur / Raffung kurz nach der Verletzung
  • Rekonstruktion des MPFL Komplexes mittels Bandplastik (MPFL-Rekonstruktion)
Zur Rekonstruktion des MPFL bieten wir in unserer Klinik unterschiedliche modernste Verfahren an, mit denen minimalinvasiv eine Stabilisierung der Patella erfolgen kann.  Die Durchführung eines "Lateral Release" (Durchtrennung der lateralen Stabilisatoren der Patella) wird laut aktueller Lehrmeinung und nach aktuellem Kenntnisstand der Wissenschaft nur noch in sehr seltenen Fällen als indiziert angesehen.
Unserer Meinung nach hat sie keine große Bedeutung mehr in der Behandlung der medialen Patellainstabilität und sollte somit sehr zurückhaltend eingesetzt werden.
Aktive Stabilisatoren
Die aktiven Stabilisatoren der Kniescheibe werden von der Muskulatur repräsentiert. Um den Muskelzug zu beeinflussen, gibt es neben den konservativen Möglichkeiten des gezielten Muskelaufbaus spezieller Muskelgruppen (Vastus medialis/ Vastus medialis obliquus...) auch die Möglichkeit der operativen Einflussnahme auf den Muskelzug. Einige Patellainstabilitäten sind somit durch einen anlagenbedingten Versatz des Muskelzugs verursacht, so dass insbesondere die Oberschenkelmuskulatur die Patella nach außen herausdrückt. Dieser Muskelzug sollte auch mittels apparativer Diagnostik untersucht werden. Eine mögliche operative Maßnahme wäre in diesem Fall eine Versetzung der Ansatzstelle der Patellarsehne am Schienenbein Tuberositas tibiae nach Elmslie / evtl. mit Distalisierung. Bei dieser Operation wird der Ansatz der Patellarsehne nach medial (zur Innenseite des Kniegelenkes) versetzt.
Statische Stabilisatoren
Die statischen Stabilisatoren der Patella sind insbesondere durch die knöcherne Führung der Patella, der Trochlea femoris bestimmt. Anlagebedingt kann sich in seltenen Fällen eine stark abgeflachte Trochlea ausgebildet haben. Als Ultima ratio Lösung bei ausgeprägtem Befund kann hier eine operative Modifikation der Trochlea durchgeführt werden (Trochleaplastik). Aufgrund der sehr hohen Invasivität sollte die Indikation zu diesem operativen Vorgehen sehr sorgfältig geprüft werden. Im Rahmen der Kniesprechstunde werden wir individuell diese Einflussfaktoren analysieren und Ihnen einen individuellen Therapieansatz ermitteln.

Knorpelschaden der Kniescheibenrückfläche


Retropatellare Knorpelschaden 
Die Ursache von retropatellaren Knorpelschäden (Knorpelschaden der Patellarückfläche) können mannigfaltig sein. Häufig sind sie Folge eines Traumas (Verletzung, Verdrehtrauma des Kniegelenkes, Luxation der Kniescheibe, Sportverletzung...). Knorpelschäden entstehen jedoch auch ohne merkliches Trauma oder als Folge des langsamen Verschleißes des Gelenkes. Die Symptome, die aus einem retropatellaren Knorpelschaden resultieren, sind sehr unterschiedlich. Viele Patienten bemerken in der frühen Phase keine oder nur sehr leicht und unspezifische Beschwerden.
Typische Beschwerden sind:
  • Schmerzen, die vom Patienten auf die Kniescheibe projeziert werden können
  • Schmerzen unter Belastung (insbesondere: Treppensteigen, Aufstehen aus sitzender Position, länger währende Beugestellung des Kniegelenkes)
  • "Reibegeräusche" oder "Reibegefühle" hinter der Kniescheibe
  • Schwellneigung des Kniegelenkes
Die wegweisende Diagnostik für einen retropatellaren Knorpelschaden stellt die Kernspinntomographie (MRT) dar. Die Behandlungsmöglichkeiten eines retropatellaren Knorpelschaden ist sehr stark von der genauen Ausdehnung, Lokalisation und Tiefe des Knorpelschadens abhängig. Auch im Bereich der Kniescheiben-Rückfläche gibt es viele regenerative Knorpel aufbauende Maßnahmen (, Knorpelzelltransplantation). Neben dem Knorpelschaden spielt die Architektur und die biomechanische Belastung der Kniescheibe und der Kneischeibenrinne (Trochlea femoris) eine große Rolle. Hier können ebenfalls Beschwerde lindernde Maßnahmen (Proximalisierung der Tuberosita, etc. durchgeführt werden.
 
 
 
 

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Anfahrt: Waldeyerstraße 1
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