Einleitung
Depression sind schwere, weit verbreitete psychische Störungen und eine der Hauptursachen für Behinderungen weltweit. Es wird angenommen, dass neben genetischen und umweltbedingten Risikofaktoren eine chronische, milde Entzündungsreaktion eine pathophysiologische Rolle spielt. Die Veränderungen des angeborenen Immunsystems bei depressiven Personen sind gekennzeichnet durch erhöhte Blutspiegel proinflammatorischer Zytokine und Chemokine sowie die Aktivierung myeloider Immunzellen. Darüber hinaus wurde bei depressiven Menschen häufig eine Beeinträchtigung der erworbenen Immunantwort unter Beteiligung von T-Lymphozyten beobachtet. Unserer Vorarbeiten konnten zudem nachweisen, dass Veränderungen von B-Lymphozyten und der Expression von Chemokinrezeptoren mit der Schwere und Therapieresistenz einer Depression und depressionsartigem Verhalten zusammenhängen (Freff et al, 2022; Ambrée O et al., 2019; Ahmetspahic D, et al., 2018).
Fragestellung
Charakterisierung der Zellen des peripheren Immunsystems in der Depression
Bearbeitung
Der Schwerpunkt der Studie liegt auf der phänotypischen Charakterisierung von Immunzellen in der Depression. Es sollen Immunsignaturen im peripheren Blut identifiziert werden, die mit dem Schweregrad der Depression und dem Behandlungserfolg bei depressiven Patient*innen zusammenhängen. Ziel der Studie ist es, immunologische Marker von prädiktiver Bedeutung zu identifizieren. Die Untersuchungen werden mit bereits vorhandenen Bioproben einer im Rahmen der DFG-geförderten Forschergruppe 2107 rekrutierten Kohorte depressiver und gesunder Probanden und mit Bioproben einer Pilotstudie durchgeführt. Mithilfe dieses Projekts soll ein besseres Verständnis der Rolle des Immunsystem in der Pathophysiologie von affektiven Störungen erreicht werden.
Methoden
Analyse durchflusszytometrischer Daten von bereits gesammelten humanen Bioproben, Multiplex Bead Assays, Statistische Analyse des Zusammenhangs von Immunmarkern, klinischen Symptomen und Schwere der Depression mithilfe von SPSS.
Arbeitsprogramm
1. Etablierung von Immunveränderungen im peripheren Blut in Bioproben von depressiven und gesunden Probanden mithilfe der Analyse durchflusszytometrischer Daten.
2. Charakterisierung des Zusammenhangs zwischen klinischen Parametern und Zytokinmenge im peripheren Blut
3. Statistische Analysen der prädiktiven Kapazität von Immunmarkern für die Schwere und Therapieresistenz einer Depression