Die offene Station für Psychoseerkrankungen bietet ein therapeutisches Umfeld für Patient:innen mit Psychoseerfahrung mit einem Fokus auf Diagnostik, Behandlungsoptimierung und Wiedereingliederung in den Alltag. Als Station einer Universitätsklinik wird besonderer Wert gelegt auf eine Behandlung, die die Verbesserung der Lebenswirklichkeit und das Wohlbefinden der Betroffenen priorisiert. Die Station bietet daher, zusätzlich zu den medikamentösen Therapieoptionen, eine intensive Psychotherapie sowie Therapien zur Verbesserung psychosozialer Alltagsfertigkeiten an. Darüber hinaus besteht ein Schwerpunkt für solche Patient:innen, bei denen eine Erstbehandlung erforderlich ist. Ferner haben wir die Möglichkeit, moderne Verfahren der Neurostimulation zur Behandlung bestimmter Formen einer Psychoseerkrankung anzuwenden. Der Einbezug von Patient:innen und Angehörigen in therapeutische Entscheidungen und deren Aufklärung über die Erkrankungen und die Behandlung sind wichtige Aspekte der Behandlung. In unserem interdisziplinären Behandlungssetting profitieren Patient:innen mit komplexen psychiatrischen Komorbiditäten (z. B. Depression, Angsterkrankungen, Zwangserkrankungen, posttraumatische Belastungsstörung) und / oder körperlichen Komorbiditäten von Diagnostik- und Behandlungsmöglichkeiten der Universitätsmedizin, einem breiten Fachwissen und großer klinischer Erfahrung. Auch Patient:innen mit Psychose in einem höheren Lebensalter, bei denen Gedächtnisstörungen oder andere kognitive Störungen vorliegen, werden eingehend behandelt. Unsere 20 Behandlungsplätze stehen sowohl für kurze Kriseninterventionen als auch für längerfristige und komplexe Therapien zur Verfügung. Die Behandlung aller Patient:innen erfolgt in einem multiprofessionellen Team bestehend aus Ärzt:innen, Psycholog:innen, Pflegekräften und Fachpflegekräften für Psychiatrie, Sozialarbeitern und Fachtherapeuten (wie z. B. Physiotherapie, Kunsttherapie, Ergotherapie). Dadurch können in optimaler Weise biologische, psychotherapeutische, pflegerische, soziotherapeutische und fachtherapeutische Verfahren zur Behandlung der Patient:innen integriert werden. Die geeigneten Therapiebausteine werden gemeinsam mit den Patient:innen und ihren Angehörigen unter besonderer Berücksichtigung der Symptomatik, der individuellen Lebenssituation sowie der persönlichen Bedürfnisse und Vorstellungen der Betroffenen ausgewählt.
Abgerundet wird das stationäre Angebot durch komplementäre Angebote in der Institutsambulanz mit einem prä- und poststationären Angebot, das die Patient:innen vor und nach einer stationären Behandlung optimal unterstützt. Eine Anmeldung zur stationären und ambulanten Diagnostik und Therapie erfolgt über die Institutsambulanz.