Gastrointestinale Stromatumoren sind die häufigsten mesenchymalen Tumoren des Gastrointestinaltraktes. Ihre Inzidenz liegt bei 11-15 pro 100.000. Als häufigste onkogene Treibermutationen bei GIST gelten Mutationen in den Genen KIT und PDGFRA, welche jeweils für Rezeptortyrosinkinasen kodieren. Die Mutationen führen zu einer Liganden-unabhängigen Autoaktivierung der enzymatischen Tyrosinkinaseaktivität. Bei ca. 85% der GIST kommen aktivierende Mutationen in einem der beiden genannten Genen vor, mit Mutationshotspots in den KIT-Exonen 9, 11, 13 und 17 sowie in den PDGFRA-Exonen 12, 14 und 18. Bestimmte Mutationssubtypen werden als prädiktiv für ein Therapieansprechen angesehen. Am häufigsten kommen Mutationen in KIT Exon 11 vor (ca. 65%). Diese gelten i.d.R. als gut responsiv gegenüber einer Imatinib-Therapie in der Standarddosierung. Im Gegensatz dazu ist die häufig vorkommende Punktmutation p.D842V in PDGFRA Exon 18 (ca. 10-15% der Fälle) mit einem Nichtansprechen auf eine Imatinib-Therapie assoziiert.
Abbildung:Aktivierung von c-KIT und PDGFRA Rezeptoren durch Ligandenbindung (Ligand als rotes Oval symbolisiert) oder eine aktivierende Mutation (modifiziert nach Corless et al.). Die Aktivierung geht mit einer Rezeptordimerisierung einher.