Klinik für Nuklearmedizin

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Hepatobiläre Funktionsszintigraphie mit Tc-99m-Mebrofenin (Bridatec®) - Untersuchung der Leber bei Leberfunktionsstörungen

Die Leber ist die größte Drüse des menschlichen Körpers. Mit den heutigen radiologischen Verfahren (Ultraschall, CT, MRT) können strukturelle Veränderungen, wie z.B. Tumore, sehr gut diagnostiziert werden, wohingegen Änderungen in der Funktion häufig schwierig nachweisbar sind. Hier kann die hepatobiläre Funktionsszintigraphie mit Tc-99m-Mebrofenin (Bridatec®) ergänzende Informationen liefern, indem die Aufnahme des schwach radioaktiven Arzneimittels in die Leber und seine Ausscheidung über Leber und Galle mit empfindlichen Kameras (Gamakamera) sichtbar gemacht werden kann. Diese Untersuchung kann insbesondere bei Verdacht auf eine fokal-noduläre Hyperplasie (FNH), Verdacht auf angeborene Anomalien des Gallengangssystems (z.B. Atresie) oder zum Nachweis eines Gallelecks (z.B. postoperativ) eingesetzt werden. Weitere seltene Indikationen sind der Verdacht auf akute Cholezystitis, auf eine chronische Gallenwegsveränderung, auf einen Verschluss des Ductus Choledochus oder auf ein Leberzellkarzinom.

Terminvereinbarung und Ansprechpartner

Ein Termin für die hepatobiläre Funktionsszintigraphie kann telefonisch unter 0251 83-47370 vereinbart werden.

Vorbereitung auf die Untersuchung

Vor der Untersuchung sollten uns ein aktueller Bilirubinwert sowie die Leberenzyme-Werte vorliegen. Zudem sollte uns radiologische Voruntersuchungen (z.B. CT und MRT der Leber und des Oberbauches) zur Verfügung gestellt werden, um die Untersuchung optimal planen zu können. Für die Untersuchung ist es erforderlich nüchtern zu erscheinen; auf Nikotinkonsum sollte ebenfalls verzichtet werden. Medikamente können in der Regel wie gewohnt eingenommen werden. Opiate sollten jedoch letztmalig etwa 4 Stunden vor der Untersuchung gegeben werden. In Einzelfällen (z. B. Gallengangsatresie) ist eine vorbereitende Gabe von Phenobarbital erforderlich.

Ablauf der Untersuchung

Zunächst erfolgt ein Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt, in dem Vorerkrankungen sowie bisherige Untersuchungen und Therapien (insbesondere auch Leber- oder Gallenblasenoperationen) erfragt werden und zudem der Untersuchungsablauf erklärt wird. Nun wird an einem Arm eine Venenverweilkanüle gelegt, über die das schwach radioaktive Arzneimittel injiziert werden kann. Zeitgleich mit der Injektion wird die Aufnahme gestartet. Das Arzneimittel wird von den Leberzellen aufgenommen und ins Gallengangsystem ausgeschieden. Eine empfindliche Kamera (Gammakamera) zeichnen Bilder auf, auf denen die Verteilung und Ausscheidung (ähnlich eines Films) sichtbar gemacht werden kann. Die Dauer der Untersuchung hängt von der jeweiligen Fragestellung ab, beträgt aber mindestens etwa eine Stunde. Sie kann sich jedoch auch über mehrere Stunden erstrecken, da ggf. zwischen einzelnen Aufnahmen eine sogenannte Reizmahlzeit gegeben werden muss, die die Ausscheidung des Arzneimittels über die Leber fördert. Gelegentlich sind statische Aufnahmen in größerem zeitlichem Abstand (maximal bis zu 24 Stunden nach der Injektion) notwendig.

Mögliche Risiken und Komplikationen.

Nennenswerte, häufiger auftretende Nebenwirkungen des verwendeten radioaktiven Arzneimittels sind nicht bekannt. Die Untersuchung ist mit einer geringen Strahlenexposition verbunden, die etwa der zweifachen jährlichen natürlichen Strahlenexposition in Deutschland (~ 2.1 mSv pro Jahr) entspricht.

Befundmitteilung

Der schriftliche Befund der Untersuchung wird dem überweisenden Arzt oder der überweisenden Ärztin in den folgenden Tagen zugesandt.

 
 
 
 
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Kurzinformation

Arztgespräch
Injektion