Das autonome Nervensystem - bestehend aus dem sympathischen Anteil (Stress) und dem parasympathischen Anteil (Ruhe) - reguliert eine Vielzahl entscheidender Funktionen des Herzens, beispielsweise Durchblutung, Herzrhythmus oder Pumpfunktion. Verschiedene Erkrankungen des Herzens, wie Herzinsuffizienz, ischämische Erkrankungen oder diabetische autonome Neuropathie, sind mit Innervationsstörungen am Herzen (einer Störung der Anregung des Herzmuskels über entsprechende Nervenfasern des autonomen Nervensystems) assoziiert. Da 11C-Hydroxyephedrin (11C-HED) sich im myokardialen Gewebe sehr ähnlich wie Noradrenalin (ein wichtiger Botenstoff des sympathischen Nervensystems) verhält, können mit der 11C-HED-PET-MRT oder der 11C-HED-PET-CT des Herzens die sympathische Innervation des Herzmuskelgewebes bildlich dargestellt, Diagnosen gesichert und Erkenntnisse für die weiteren therapeutischen Möglichkeiten gewonnen werden.
Terminvereinbarung und Ansprechpartner
Für die Anmeldung zu einer 11C-HED-PET-MRT oder 11C-HED-PET-CT des Herzens nutzen Sie bitte das entsprechende Formular und faxen es ausgefüllt an 0251 83-47383. Wir teilen Ihnen dann schnellstmöglich einen Untersuchungstermin mit.
Vorbereitung auf die Untersuchung
Eventuell vorliegende Voraufnahmen, insbesondere auch Voraufnahmen einer früheren Myokardszintigraphie, 18F-FDG-Herz-PET oder NH3-PET-MRT bzw. -CT sowie Ulraschall-, CT- und MRT-Untersuchungen des Herzens, sollten uns zur Verfügung gestellt werden, da sie unnötige Untersuchungen ersparen und zudem bei der Beurteilung der Bilder zum Vergleich herangezogen werden können. Auch über in der Vergangenheit durchgeführte Koronarangiographien (Darstellung der Herzkranzgefäße mittels Katheteruntersuchung) und therapeutische Maßnahmen wie Ballondilatation (PTCA), Stent-Einlage, Bypass-Operation o. ä. sollten wir informiert werden. Da es zu Wechselwirkungen zwischen dem verwendeten Arzneimittel mit einigen (Herz-) Medikamenten kommen kann, bitten wir um telefonische Absprache, wann ggf. Medikamente pausiert werden sollten, um ein aussagekräftiges Untersuchungsergebnis zu erhalten. Auf Rauchen und den Konsum koffeinhaltiger Getränke sollte 24 Stunden vor der Untersuchung verzichtet werden. Die Patientin oder der Patient sollte 4 Stunden vor der Untersuchung nüchtern sein.
Ablauf der Untersuchung
Nach einem ausführlichen Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt und der Erläuterung des Untersuchungsablaufs wird eine Venenverweilkanüle gelegt. Nun wird das schwach radioaktive Arzneimittel (11C-HED) injiziert. Dies verteilt sich anschließend im Körper und reichert sich entsprechend der sympathischen Innervation im Herzmuskel an. Die PET-Aufnahme (Positronenemissionstomographie) von einer Stunde Dauer wird zeitgleich mit der Injektion gestartet, so dass die Verteilung des Arzneimittels dynamisch aufgezeichnet und anschließend beurteilt werden kann. Ergänzend wird im Anschluss an die PET-Aufnahme in gleicher Position eine Magnetresonanztomographie (MRT) oder eine niedrig dosierte Computertomographie (CT) von der Herzregion zur Verbesserung der Bildqualität und zur anatomischen Orientierung angefertigt. Um eine gute Bildqualität zu erzielen ist es wichtig, dass die Patientin oder der Patient während der gesamten Untersuchungszeit ruhig liegen bleibt.
Mögliche Risiken und Komplikationen
Häufiger auftretende Nebenwirkungen des verwendeten radioaktiven Arzneimittels sind nicht bekannt. Anders als bei Röntgenkontrastmitteln sind auch allergische Reaktionen extrem selten. Die Untersuchung ist mit einer geringen Strahlenexposition verbunden, die im Bereich üblicher Röntgenuntersuchungen liegt.
Befundmitteilung
Da die Auswertung und Beurteilung nicht sogleich erfolgen kann ist es nicht möglich, der Patientin oder dem Patienten das Ergebnis im direkten Anschluss an die Untersuchung mitzuteilen. Der schriftliche Befund der Untersuchung wird der überweisenden Ärztin oder dem überweisenden Arzt in den folgenden Tagen zugesandt.