Klinik für Nuklearmedizin

C-11-Cholin-PET-CT oder C-11-Cholin-PET-MRT - Darstellung des Zellmembranstoffwechsels beim Prostatakarzinom

Das Prostatakarzinom ist der häufigste bösartige Tumor des Mannes in Deutschland. Insbesondere bei einem erneuten Anstieg des Tumormarkers PSA (Prostataspezifisches Antigen) nach bereits erfolgter Therapie (z. B. Operation, Strahlentherapie, Hormontherapie) ist die Lokalisation des Tumorgewebes oftmals schwierig. In der Diagnostik des Prostatakarzinoms wird daher seit mehreren Jahren das schwach radioaktiv markierte Cholin (11C-Cholin) eingesetzt. Cholin ist wichtiger Bestandteil der Zellmembran, wird jedoch von Prostatakarzinomzellen im Vergleich zum umliegenden Gewebe vermehrt aufgenommen. Mit einem Positronenemissionstomographen (PET) kann das radioaktiv markierte Cholin sichtbar gemacht werden. So können Bereiche mit erhöhter Cholinaufnahme, also z. B. Prostatakarzinomzellen, identifiziert werden. Die 11C-Cholin-PET-CT kann daher entscheidende Hinweise für die Diagnose und Behandlung beim Prostatakarzinom geben.

Terminvereinbarung und Ansprechpartner

Für die Anmeldung zu einer 11C-Cholin-Ganzkörper-PET-CT oder 11C-Cholin-Ganzkörper-PET-MRT  nutzen Sie bitte das entsprechende Formular und faxen es ausgefüllt an 0251 83-47383. Wir teilen Ihnen dann schnellstmöglich einen Untersuchungstermin mit.

Vorbereitung auf  die Untersuchung

Eventuell vorliegende Voraufnahmen sollten uns zur Verfügung gestellt werden, da sie unter Umständen unnötige Untersuchungen ersparen und zudem bei der Beurteilung der Bilder zum Vergleich herangezogen werden können. Auch radiologische Voruntersuchungen (z.B. Röntgen, CT, MRT) sind für die Beurteilung hilfreich. Der Patient sollte für die Untersuchung nüchtern sein. Mineralwasser, ungesüßter Tee oder ungesüßter Kaffee dürfen getrunken werden. Unter antihormoneller Behandlung ist die Nachweisbarkeit von Prostatakarzinom-Gewebe mit 11C-Cholin eingeschränkt. Daher sollte eine antihormonelle Therapie vor der Untersuchung möglichst pausiert werden (bei langwirksamen Präparaten Injektion letztmalig etwa 6-8 Wochen vor der 11C-Cholin-PET; bei kurzwirksamen Präparaten mit täglicher Einnahme sollte am Untersuchungstag pausiert werden). Im Übrigen können Medikamente in der Regel wie gewohnt eingenommen werden. Bei PET-CT-Untersuchungen (Positronenemissionstomographie mit integrierter Computertomographie) kann der radiologische Untersuchungsanteil (CT) als niedrig dosiertes oder als diagnostisches CT mit der Gabe von Röntgenkontrastmittel durchgeführt werden. Welches Verfahren im Einzelfall sinnvollerweise eingesetzt werden sollte kann manchmal erst am Tag der Untersuchung entschieden werden. Wir bitten daher im Vorfeld einen aktuellen TSH-Wert sowie einen Kreatinin-Wert bestimmen zu lassen und mitzubringen, um so alle Möglichkeiten für eine optimale Untersuchung zu haben.

Ablauf der Untersuchung

Nach einem ausführlichen Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt und der Erläuterung des Untersuchunngsablaufs wird eine Venenverweilkanüle gelegt. Nun kann das schwach radioaktive Arzneimittel (11C-Cholin) injiziert werden.  Dieses verteilt sich im gesamten Körper und reichert sich u. a. in den Prostatakarzinomzellen an. Eine empfindliche Kamera (Positronenemissionstomographie, PET) zeichnet nun von außen Bilder auf, die die Verteilung des Arzneimittels und so die Lokalisation und Ausbreitung der Tumorerkrankung sichtbar macht. Die Aufnahme dauert etwa 20 Minuten. Um die Arzneimittelanreicherungen bekannten anatomischen Strukturen zuordnen zu können und um die Bildqualität zu verbessern (Schwächungskorrektur) wird im gleichen Untersuchungsgang eine Röntgen-Schichtuntersuchung (Computertomographie - CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt. Um eine gute Bildqualität zu erzielen ist es wichtig, dass die Patientin oder der Patient während der gesamten Untersuchungszeit ruhig liegen bleibt.

Mögliche Risiken und Komplikationen

Häufiger auftretende Nebenwirkungen des verwendeten radioaktiven Arzneimittels sind nicht bekannt. Anders als bei Röntgenkontrastmitteln sind auch allergische Reaktionen extrem selten. Die PET-Untersuchung ist mit einer geringen Strahlenexposition verbunden, die etwa der zweifachen jährlichen natürlichen Strahlenexposition in Deutschland (~ 2.1 mSv pro Jahr) entspricht.

Befundmitteilung

Da die Auswertung und Beurteilung in einer fachübergreifenden Konferenz gemeinsam mit Fachärzten aus der Klinik für Radiologie erfolgt ist es leider nicht möglich, dem Patienten das Ergebnis im direkten Anschluss an die Untersuchung mitzuteilen. Der schriftliche Befund der Untersuchung wird der überweisenden Ärztin oder dem überweisenden Arzt in den folgenden Tagen zugesandt. Seit Kurzem bieten wir zudem die PSMA-PET-CT-Untersuchung für Patienten mit Prostatakarzinom an. Wir prüfen im Einzelfall, welche der Untersuchungen für den einzelnen Patienten den größten Nutzen hat.

 
 
 
 
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Arztgespräch
Injektion
PET-CT