Klinik für Nuklearmedizin

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Blutungsquellenszintigraphie mit Tc-99m-markierten Erythrozyten - Lokalisation einer gastrointestinalen Blutungsquelle

Blutungen im Magen-Darm-Trakt (Gastrointestinal-Trakt) führen in der Regel meist über einen kontinuierlichen Blutverlust zu einem Abfall des Hb-Wertes (Hämoglobin, roter Blutfarbstoff) und bedürfen einer schnellen Therapie. Liegt die Blutungsquelle außerhalb des endoskopisch (mittels Magen- oder Darmspiegelung) erreichbaren Verdauungstraktes, ist die Lokalisation und (operative) Therapie der Blutungsquelle oftmals schwierig, zumal da die Angiographie (Röntgenuntersuchung zur Gefäßdarstellung), mit der Blutungen im Dünndarm prinzipiell nachgewiesen werden können, nur bei vergleichsweise starken, aktiven Blutungen angewendet werden kann. Hier kann die Blutungsquellenszintigraphie mit 99m Tc-markierten Erythrozyten (roten Blutkörperchen) hilfreich sein, da so ggf. eine genaue Bestimmung des Blutungsortes – auch bei geringerer Blutungsstärke - ausgemacht und mit Hilfe dieser Information gezielt operiert und die Blutung gestoppt werden kann.

Terminvereinbarung und Ansprechpartner

Ein Termin für die Blutungsquellenszintigraphie kann telefonisch unter 0251 83-47370 vereinbart werden.

Vorbereitung auf die Untersuchung

Vor der Untersuchung sollten uns ein aktuelles Blutbild sowie der Verlauf des Hb-Wertes vorliegen. Für die Blutungsquellenszintigraphie ist es nicht erforderlich nüchtern zu erscheinen. Medikamente können in der Regel wie gewohnt eingenommen werden.

Ablauf der Untersuchung

Zunächst erfolgt ein Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt, in dem Vorerkrankungen sowie bisherige Untersuchungen und Therapien erfragt werden und zudem der Untersuchungsablauf erklärt wird. Nun wird an einem Arm eine Venenverweilkanüle gelegt, über die Blut entnommen wird. Es folgt eine Pause für die Patientin oder den Patienten, in der im Labor die Erythrozyten mit dem schwach radioaktiven 99mTc markiert werden. Nach der Markierung können die patienteneigenen, markierten Erythrozyten der Patientin oder dem Patienten reinjiziert („zurückgegeben“) werden. Zeitgleich mit der Injektion wird die Aufnahme gestartet. Die markierten Erythrozyten verteilen sich nun – genau wie die nicht markierten Erythrozyten - über die Blutgefäße im Körper. Eine empfindliche Kamera (Gammakamera) zeichnen Bilder auf, auf denen die Verteilung (ähnlich eines Films) sichtbar gemacht werden kann. Im Falle einer gastrointestinalen Blutung kommt es zu einer Aktivitätsanreicherung im Darm und es ist ein Transport mit dem Darminhalt zu beobachten. Die Dauer der Untersuchung hängt von der aktuellen Ausprägung der Blutung ab, beträgt aber in der Regel mindestens eine Stunde und kann sich über mehrere Stunden erstrecken. Da die Blutung häufig nur intermittierend auftritt und zum Zeitpunkt der Aufnahme ggf. nicht nachweisbar ist, sind gelegentlich weitere dynamische oder statische Aufnahmen in größerem Abstand (maximal bis zu 24 Stunden nach der Injektion) notwendig.

Mögliche Risiken und Komplikationen.

Nennenswerte, häufiger auftretende Nebenwirkungen des verwendeten radioaktiven Arzneimittels sind nicht bekannt. Die Untersuchung ist mit einer geringen Strahlenexposition verbunden, die etwa der zweifachen jährlichen natürlichen Strahlenexposition in Deutschland (~ 2.1 mSv pro Jahr) entspricht.

Befundmitteilung

Den Befund der Untersuchung erhält der überweisende Arzt oder die überweisende Ärztin umgehend nach Abschluss der Untersuchung.

 
 
 
 
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Kurzinformation

Arztgespräch
Blutentnahme
Reinjektion