Klinik für Psychische Gesundheit

Soziale Belohnung in Depression: Effekte der Ketaminbehandlung

Mentor*innen: Priv. Doz. Dr. Pegah Sarkheil, Dr. med. Erhan Kavakbasi

Externer Mitarbeiter: Priv. Doz. Dr. Johannes Schultz, Center for Economics and Neuroscience, Universität Bonn

Email: pegah.sarkheil(at)­ukmuenster(dot)­de

Einleitung

Das Belohnungssystem, welches mittels Dopaminfreisetzung im Gehirn Motivation erzeugt und Anreize setzt, spielt eine zentrale Rolle in der Entstehung und Aufrechterhaltung der Depression. 

Bisherige Studien haben die Anhedonie, als ein Kardinalsymptom bei Depression, im Rahmen von Belohnungsprozessen untersucht und veränderte Aktivierung in Gehirnregionen festgestellt, die mit Belohnungsverarbeitung assoziiert sind. Neue therapeutische Maßnahmen könnten möglicherweise darauf abzielen, diese Veränderungen zu normalisieren und eine adäquate Reaktion zu Belohnung zu trainieren.

Ketaminbehandlung hat sich in den letzten Jahren als neue Behandlungsoption bei schwerer Depression etabliert. Die Wirkung von Ketamin wird durch eine Vielzahl an klinischen Studien für Depression belegt. In der Klinik für psychische Gesundheit in UKM wird Ketamin-gestützte Depressionsbehandlung angewendet. 

Bei dieser empirischen Doktorarbeit wird die Wirkung der modernen Depressionstherapie, Ketaminbehandlung, auf das menschlichen Belohnungsverhalten untersucht. Somit bietet diese Arbeit vertiefte Einblicke in Pathomechanismus der Volkskrankheit Depression im Rahmen eines gut durchführbaren Forschungsprojektes. Im Laufe der Promotion werden relevanten neurowissenschaftlichen Themen in Theorie und Praxis vermittelt.

Diese Doktorarbeit ist für die Promovierende mit Interesse für neurowissenschaftliche Fragestellungen vor allem im Zusammenhang mit klinischen Anwendungen geeignet. 

Fragestellung

Ziel der Arbeit ist es, vor dem Hintergrund des Kernsymptoms der Anhedonie, Veränderungen eines Teilaspektes des Belohnungsprozesses, soziale Belohnung (social reward) bei Ketaminbehandlung zu charakterisieren und Effekte der Ketamintherapie auf diese Prozesse zu untersuchen.

Bearbeitung

40 Patient*innen im Erwachsenenalter mit Symptomen der Depression werden untersucht (20 reguläre Behandlung + Esketaminbehandlung und 20 reguläre Behandlung).
Zur Erfassung und Evaluation der Belohnungsreaktion wird ein Paradigma mittels eines Computer-Programms untersucht. Probanden werden Entscheidungen treffen, die entsprechend entweder nur monitär oder monitär gekoppelt mit einem Gesichtsausdruck belohnt werden. Die Daten werden abschließend statistisch auf Gruppenunterschiede und auf Effekt der Esketaminbehandlung anhand der pre-/post Analysen ausgewertet.

Methoden

  • Psychophysik (Forschungsgebiet der kognitiven Neurowissenschaften)
  • Psychometrische Datenerhebung (Forschungsgebiet der klinischen Neuropsychiatrie)
  • Statistische Modelle für die Auswertung

Arbeitsprogramm

  • Screening und Rekrutierung der Proband:innen: 20 Patient*innen mit Depression und Esketaminbehandlung anhand der Einschlusskriterien sowie 20 Patient*innen mit Depression als Kontrollgruppe.
  • Durchführung des experimentellen Paradigmas mit den Probanden (vor und nach der Intervention).
  • Erhebung der demographischen und psychometrischen Daten mittels Testungen und Fragebögen (vor und nach der Intervention).
  • Verwaltung, Vorbereitung und Auswertung der Daten.
  • Anfertigung einer Dissertationsschrift.
 
 
 
 

Kontakt

Direktor Klinik für Psychische Gesundheit
Univ.-Prof. Dr.med. Bernhard Baune, MPH, MBA, FRANZCP
T +49 251 83-56601
F +49 251 83-56612
E-Mail: Bernhard.Baune(at)­ukmuenster(dot)­de

Sprecherin
Priv.-Doz. Dr. rer. nat. Pegah Sarkheil
T +49 251 83-56601
E-Mail: Pegah.Sarkheil(at)­ukmuenster(dot)­de