Klinik für Augenheilkunde

Uveitis

Die Uveitis ist eine Entzündung im Inneren des Auges, die von der in Schichten aufgebauten Gefäßhaut (Uvea) ausgeht. Die Gefäßhaut besteht aus der Regenbogenhaut (Iris), dem Ziliarkörper (Corpus ciliare) und der Aderhaut (Choroidea). Zum Namen der Erkrankung:  Die Endung „-itis“ bedeutet Entzündung. Eine „Uve-itis“  beschreibt  also eine Entzündung der Uvea (Gefäßhaut).

Basierend darauf, welcher Teil der Uvea betroffen ist, unterscheidet man zwischen Uveitis anterior (vordere Uveitis), Uveitis intermedia (mittlere Uveitis) und der Uveitis posterior (hintere Uveitis). Von einer Panuveitis spricht man, wenn die gesamte Uvea betroffen ist. Je nach Ursache wird zwischen primärer und sekundärer Uveitis unterschieden. Von primärer Uveitis spricht man, wenn die Krankheit aus sich selbst heraus entsteht und keine andere Ursache vorliegt (Autoimmunerkrankung). Von sekundärer Uveitis spricht man hingegen, wenn die Erkrankung als Folge einer anderen Grunderkrankung entsteht. Auslöser einer sekundären Uveitis sind unter anderem Infektionen (z. B. Tuberkulose, Herpes, Toxoplasmose, HIV) und Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis (z.B. Morbus Bechterew, Morbus Reiter, Psoriasisarthritis, juvenile idiopathische Arthritis, Morbus Crohn). Wird eine Uveitis festgestellt, sollten daher neben den betreuenden Augenärzten auch andere Fachrichtungen wie Rheu­matologen, Dermatologen, HNO-Ärzte, Onkologen und Kinderärzte in die  Betreuung des Patienten eingebunden werden. Der Beginn einer Uveitis kann plötzlich oder schleichend sein und die Erkrankung kann akut (d. h. von kurzer Dauer) oder chronisch (>3 Monate) verlaufen. Die Symptome können je nach Lokalisation der Uveitis unterschiedlich ausfallen. Bei einer Uveitis anterior bemerken die Patienten einen plötzlich auftretenden (meist einseitigen) Schmerz im Auge. Weiterhin kommt es zu Lichtempfindlichkeit und einer Rötung des Auges sowie einer allmählichen Sehverschlechterung. Bei der Uveitis intermedia und posterior steht meist eine Sehverschlechterung mit Schleiersehen im Vordergrund. Schmerzen und Rötung des Auges sind dagegen seltener.

Bei längerem Krankheitsverlauf kann es zu verschiedenen Komplikationen kommen wie beispielsweise Verklebungen der Pupille mit der Linse (hintere Synechien). Es kann sich eine Augendruckerhöhung (Glaukom / Grüner Star) entwickeln, die unbehandelt zu einer bleibenden Schädigung des Sehnerven führen kann. Auch eine Linsentrübung (Katarakt / Grauer Star) sowie die Einlagerung von Flüssigkeit in die Netzhaut (Makulaödem) können entstehen und gehen mit einer deutlichen Sehverschlechterung einher.

Uveitiden, die durch Infektionen bedingt sind, können durch erregerspezifische Medikamente (z.B. Antibiotika oder Virustatika) behandelt werden und es besteht die Chance einer dauerhaften Heilung. Die Therapie der Uveitis im Rahmen einer Autoimmunerkrankung besteht unter anderem darin, antientzündliche und immunsuppressive Medikamente zu verabreichen. Diese können in unterschiedlicher Form verabreicht werden, zum Beispiel als kortisonhaltige Augentropfen, kortisonhaltige Spritzen neben das Auge oder unter die Bindehaut, kortisonhaltige Spritzen in das Auge (intraokuläre Cortisoneingabe), Kortisontabletten und andere Medikamente zur Immunsuppression (z.B. Azathioprin, Methotrexat). Dabei muss auch immer an die möglichen Nebenwirkungen der Uveitismedikation gedacht werden, zum Beispiel die Kortisonnebenwirkungen wie Augeninnendruckerhöhung oder die Entwicklung einer Osteoporose, denen man entsprechend vorbeugen kann. Die immunsuppressive Therapie zielt vor allem auf die Kontrolle der Entzündung und die Vermeidung von Komplikationen ab. Die Uveitis ist eine Erkrankung, die regelmäßig durch den Augenarzt kontrolliert werden sollte.

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Uveitissprechstunde

Interdisziplinäres Uveitiszentrum
in Zusammenarbeit mit der Rheumatologie und der klinischen Immunologie (Prof. Dr. med. Heidemarie Becker) der Universitätsklinik Münster

Anmeldung und Terminvergabe:
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Fr 08:00 - 14:00 Uhr

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