Retinaprothesensystem (”Argus II”)
Das Retina Implantat Argus II ist indiziert zur Behandlung von Blinden, die an einer fortgeschrittenen degenerativen Netzhauterkrankung wie zum Beispiel der Retinitis pigmentosa (RP) leiden. Dank der lebensverändernden Technologie kann Blinden wieder ein funktionales Sehvermögen ermöglicht und zu einem selbstbestimmteren und unabhängigerem Leben verholfen werden.
Wie funktioniert das Retina Implantat?
Das Sichtfeld wird über eine winzige Videokamera in der Brille des Patienten aufgenommen. Diese Aufnahme wird dann an einen kleinen, vom Patienten getragenen Computer an die sogenannten Videoverarbeitungseinheit (VPU) gesendet, wo es verarbeitet und in Anweisungen übersetzt wird, die dann über ein Kabel an die Brille zurückgesendet werden. Diese Anweisungen werden drahtlos an eine in dem Retina Implantat befindlichen Antenne gesendet. Anschließend werden die Signale an eine Elektrodenmatrix gesendet, von der kleine elektrische Impulse ausgehen. Diese Impulse umgehen die geschädigten Fotorezeptoren und stimulieren die verbleibenden Retinazellen, die die visuelle Information über den Sehnerv an das Gehirn senden und dabei die Wahrnehmung von Lichtmustern erzeugen. Die Patienten lernen, diese visuellen Muster zu interpretieren mit ihrem Retina Implantat (Copyright Second Sight).
Wer ist geeignet für das Retina Implantat?
Alle Patienten
- mit einem Alter >25 Jahre
- mit hochgradiger retinaler Degeneration
- und Restlichtwahrnehmung
- oder zumindest bei fehlender Lichtwahrnehmung, Antwort der Retina auf elektrische Stimulation
- und ehemaliger Gestaltwahrnehmung in der Vorgeschichte
kommen für diesen Eingriff in Frage.
Gerne können Sie bei weiteren Fragen einen Termin in unserer Sprechstunde für Netzhautimplantate / Retinaprothesen vereinbaren.
Kältekoagulation der Netzhaut
= Kälteanwendung zur Verhütung einer Netzhautablösung. Ziel der Kältebehandlung ist die Verschorfung spezieller Netzhautbereiche.
Bei der Kältekoagulation wird das Auge zunächst betäubt. Anschließend wird auf die Bindehaut eine Kältesonde aufgesetzt, deren Spitze sich auf -85 Grad abkühlen lässt. Die Kälte durchdringt Bindehaut und Augenwand, ohne diese zu schädigen und führt zu einer Verschorfung der darunterliegenden Netzhaut.
Angewandt wird diese Methode u. a. bei
- Diabetischer Retinopathie
- Netzhautlöchern
- Anschlussbehandlung bei Netzhautablösung
Excision
von Tumoren bzw. komplette Entfernung des Augapfels