Bei der Frage nach erblichen Faktoren müssen derzeit zwei verschiedene Aspekte berücksichtigt werden:
Bei familiär gehäuftem Auftreten von Darmkrebs werden genetische Faktoren vermutet. Diese konnten bisher jedoch (noch) nicht nachgewiesen werden. Diese Gruppe umfasst 20 bis 25 Prozent aller Darmkrebserkrankungen. In diesen Familien besteht ein deutlich erhöhtes Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Für Verwandte ersten Grades (Eltern, Geschwister, Kinder) von Patienten mit Darmkrebs ist das Risiko zwei- bis dreifach erhöht. Eine weitere Risikosteigerung besteht, wenn bei dem erkrankten Familienmitglied der Krebs vor dem 60. Lebensjahr aufgetreten ist. Von den Familienangehörigen sollten die Vorsorgeprogramme daher mit besonderer Sorgfalt wahrgenommen werden.
Daneben gibt es erbliche Formen von Darmkrebs. Dies sind Darmkrebsformen, bei denen die ursächlichen Genveränderungen bekannt und nachweisbar sind. Bei etwa 5 bis 8 Prozent aller Darmkrebsfälle handelt es sich um einen erblichen Darmkrebs. Dazu gehören z.B. die nicht polypöse erbliche Darmkrebsform (HNPCC oder Lynch-Syndrom) und die Familiäre Adenomatöse Polyposis (FAP). Weitere erbliche Formen sind bekannt, treten jedoch sehr selten auf. Für diese Familien wird eine humangenetische Beratung empfohlen.
Weitere Informationen finden Sie im Verbundprojekt „Familiärer Darmkrebs“ der Deutschen Krebshilfe.