Klinik für Hautkrankheiten

Melanomimmunologie und Melanombiologie

Trotz intensiver Forschung können die etablierten Therapieschemata des metastasierten Malignen Melanoms nur in wenigen Fällen eine Lebensverlängerung erreichen.

Erst in letzter Zeit gibt es Hoffnung durch Stimulation des Immunsystems (CTLA IV-Antikörper) oder Hemmung der im Melanom mutierten Gene, wie z.B. des Protoonkogens BRAF, die Überlebenszeit zu verlängern. Ziel der Arbeitsgruppe ist es daher, die Biologie des Malignen Melanoms besser zu verstehen, um neue Therapieansätze zu finden oder bereits entwickelte Therapieprotokolle effizienter zu machen.' Immuntherapie In einer früheren Arbeit konnte gezeigt werden, dass Lymphozyten nicht in Melanommetastasen eindringen, sondern in der Peripherie des Tumors akkumulieren. Die Beobachtung, daß Tumorgefäße im Melanom eine geringe Expression von Adhäsionsmolekülen aufweisen, könnte dieses erklären und möglicherweise ein Grund sein, warum existierende Immuntherapieprotokolle nicht effektiv sind. Das aktuelle Projekt untersucht in einem humanisierten Melanomxenograft-Modell auf immundefizienten Mäusen, ob Tumorgefäße aktiviert werden können, so daß die lymphozytäre Infiltration in das Melanomgewebe für eine effektivere Immuntherapie verstärkt werden kann.

Mechanismen der Metastasierung
Das Maligne Melanom ist ein heterogener Tumor, der unterschiedlich hoch differenzierte Melanomzellen enthält. Es konnte gezeigt werden, daß niedrig differenzierte Melanomzellen Tumoren effizienter generieren können als hoch differenzierte Melanomzellen. Die Arbeitsgruppe untersucht nun die Rolle von niedrig differenzierten Melanomzellen im Metastasierungsprozess. Insbesondere soll geklärt werden, ob Zellpopulationen mit unterschiedlichen Homing-Profilen existieren, die sie befähigen spezifisch in ein Organ zu metastasieren. Ein weiteres Projekt untersucht, ob die Aktivierung von Gefäßendothelien durch Melanomzellen - ein wichtiger Schritt im Metastasierungsprozess - unterbunden werden kann und somit der Metastasierungsprozess aufgehalten werden kann. 

Ausgewählte Publilkationen

1. Laga AC, Zhan Q, Weishaupt C, Ma J, Frank MH, Murphy GF (2011) SOX2 and nestin expression in human melanoma: an immunohistochemical and experimental study.  Exp Dermatol. Apr;20(4):339-45. 2. Kupas V, Weishaupt C, Siepmann D, Kaserer ML, Eickelmann M, Metze D, Luger TA, Beissert S, Loser K (2011) RANK is expressed in metastastic melanoma and highly upregulated on melanoma-initiating cells. J Invest Dermatol. 2011 Apr;131(4):944-55. 3. McAllister JC, Zhan Q, Weishaupt C, Hsu M-Y, Murphy GF (2010) The embryonic morphogen, Nodal, is associated with channel-like structures in human malignant melanoma xenografts. J Cutaneous Pathol. 37 (Suppl. 1): 19-25. 4. Balkow S, Loser K, Krummen M, Higuchi T, Rothoeft T, Apelt J, Tüttenberg A, Weishaupt C, Beissert S, Grabbe S (2009) Dendritic cell activation by combined exposure to anti-CD40 plus interleukin (IL)-12 ans IL18 efficiently stimulates anti-tumor immunity. Experimental Dermatology. 18(1):78-87. 5. Schatton T, Murphy GF, Frank NY, Yamaura K, Waaga-Gasser AM, Gasser M, Zhan Q, Jordan S, Duncan LM, Weishaupt C, Fuhlbrigge RC, Kupper TS, Frank M  (2008) Identification of cells initiating human melanomas. Nature, 451(7176):345-9. 6. Fuhlbrigge RC, Weishaupt C (2007) Adhesion molecules in cutaneous immunity. Seminars in Immunopathology. 29(1):45-57 7. Weishaupt C, Munoz KN, Buzney E, Kupper TS, Fuhlbrigge RC (2007) T-cell distribution and adhesion receptor expression in metastatic melanoma. Clinical Cancer Research. 13(9):2549-56.

 
 
 
 

Leitung:

Univ.-Prof. Dr. med.
Carsten Weishaupt

Team

Dr. med. Fiona Schedel
Forschungsprojekt: NET (gefördert durch die deutsche Hautkrebsstiftung "Hiege-Stiftung")

Doktorand*innen

Linda-Maria Möller
Johanna Meyer zu Vilsendorf
Madeleine Kafel