Die Arbeitsgruppe Onkologische Bildgebung beschäftigt sich mit innovativen Ansätzen der Bildgebung, der Therapie und der Beurteilung des Ansprechens maligner Erkrankungen auf diverse onkologische Therapieformen. Die Bewertung des Ansprechens maligner Tumore auf unterschiedliche Therapieverfahren ist essentiell für die optimale Versorgung onkologischer Patienten. Je früher das Therapieansprechen (oder auch das -versagen) erkannt wird, desto früher kann das Therapieregime entsprechend angepasst werden.
Schwerpunkte
Einen inhaltlichen Schwerpunkt stellt in diesem Zusammenhang die Evaluation semi-automatischer Auswertesysteme zur Erfassung der Tumorausdehnung unter Verwendung ein- und mehrdimensionaler Parameter dar. Ein Ziel dieser klinischen Untersuchungen ist es festzustellen, ob mehrdimensionale Messverfahren, wie die Volumetrie von pathologischen Lymphknoten oder Tumoren, besser geeignet sind als eindimensionale Parameter, um Veränderungen der Tumoren oder der vergrößerten Lymphknoten unter Therapie zu erfassen und das Therapieansprechen entsprechend zu kategorisieren. Des Weiteren sollen aktuelle Auswertungen zeigen, ob innovative Parameter, wie die Dynamik des Kontrastmittelverhaltens oder die Volumetrie von Tumornekrosen, die Genauigkeit der Beurteilung des Therapieansprechens weiter steigern können.
Die Untersuchung moderner Softwaresysteme zur Beurteilung der radiologischen Befundung onkologischer Bilddaten (i. S. einer Anwenderbeobachtung) unter Verwendung von Eye-Tracking-Technologie stellt einen weiteren aktuellen Schwerpunkt der Tätigkeit der Arbeitsgruppe dar.
Darüber hinaus steht die Bildgebung des Abdomens im Fokus der Arbeitsgruppe. Ziele sind hierbei die Optimierung der Bildqualität bei möglichst geringer Strahlendosis in der Computertomographie (CT) sowie eine Verbesserung der Kontrastierung bei Verwendung von intravenösen und oralen Kontrastmitteln.
Kooperationen
Im Rahmen translationaler, interdisziplinärer Forschungsprojekte kooperiert die Arbeitsgruppe mit dem TRIC (Translational Research Imaging Center) und der Medizinischen Klinik A (Kooperationspartner: Dr. rer. nat. Christian Schwöppe). Mithilfe der Gadofosveset-gestützten MRT (3T) ist es in tierexperimentellen Studien gelungen, das Ansprechen maligner Tumore auf die anti-vaskuläre Therapie mittels tTF-NGR in Echtzeit zu visualisieren. tTF-NGR ist ein Fusionsprotein, das die Blutgerinnung in Tumorgefäßen induziert und damit zu einer Verkleinerung bzw. einem Wachstumsstopp von Tumoren führt. Im Hinblick auf die geplante klinische Etablierung von tTF-NGR scheint die MRT ein vielversprechender Surrogatparameter für die sehr frühzeitige Beurteilung des Ansprechens maligner Tumore auf anti-vaskuläre Therapiestrategien beim Menschen zu sein.
Mitglieder
Dr. med. Benedikt Sundermann
Nikolaas Kohlhase
cand. med. Martin Dominik Leclaire
cand. med. Annika Löhnert