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UKM eröffnet erstes interdisziplinäres Robotik-Zentrum in der Region

Neben Einsatz in der Urologie nun zweiter OP-Roboter für minimalinvasive Verfahren am UKM / Computergesteuerte Unterstützung des Chirurgen bei sogenannten „Schlüsselloch-OPs“
ukm/aw
Mit dem Stichtag 1. Juli wird am UKM (Universitätsklinikum Münster) der Grundstein für das erste interdisziplinäre Robotik-Zentrum der Region gelegt. „Mit Beginn der zweiten Jahreshälfte startet am UKM die Ära Chirurgie 4.0: Neben der Klinik für Urologie sind wir ab jetzt in der Lage, einen zweiten da Vinci®  in der Chirurgischen Klinik einzusetzen. Bisher haben wir das nur bei minimalinvasiven urologischen Operationen wie zum Beispiel besonders nervenschonenden Eingriffen an der Prostata und komplexen Nieren- und Harnblasenoperationen gekonnt“, so der Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende des UKM, Univ.-Prof. Robert Nitsch. Univ-Prof. Andreas Pascher, seit April neuer Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, ist ausgewiesener Spezialist auf dem Gebiet der minimal-invasiven und roboterassistierten Operationsverfahren. Er hat schon an der Berliner Charité langjährige Erfahrungen mit diesen innovativen OP-Techniken  gesammelt und will den Einsatz von da Vinci® am UKM weiterentwickeln: „Insbesondere in der Krebsmedizin verbessert die durch Menschenhand nicht zu überbietende Präzision von OP-Robotern die Behandlungsmöglichkeiten. Vor allem bei der Entfernung von Tumoren des Enddarmes, der Speiseröhre, des Pankreas und der Leber ermöglicht die Robotik uns Chirurgen eine besonders exakte und schonende Durchführung. Wichtig ist, dass der Patient weiß, dass die OP niemals in der Hand des Roboters alleine liegt.“ Die Operationen mit da Vinci® werden über zentimeterkleine Bauchschnitte durchgeführt. Der Operateur hat durch eine dreidimensionale Full-HD-Videokamera mit mehr als zehnfacher Vergrößerung während des Eingriffs exzellente Sicht auf feinste Strukturen innerhalb des Körpers. Alle Bewegungen der vier Instrumentenarme des Roboters werden bei den Operationen vom Chirurgen an einer Konsole selbst ausgeführt und hochpräzise und zitterfrei übertragen. Selbstständige Bewegungen führt das System nicht aus. Außerdem steht bei jeder Operation ein zweiter Chirurg am OP-Tisch, der den Operateur bei seiner Arbeit direkt am Patienten unterstützt. „Der Vorteil der robotergestützten minimalinvasiven Operationstechniken liegt nicht nur in der Hochgenauigkeit. Gleichzeitig ist der Patient schneller wieder fit, weil er keine großen Operationswunden und später nur kleine Narben hat. Auch der Blutverlust ist deutlich geringer als bei herkömmlichen OPs.“ Derzeit wird das neue da Vinci®-System eingerichtet. „Wir haben pünktlich zum Start des ersten interdisziplinären Robotik-Zentrums in der Region auch neue erfahrene chirurgische Oberärzte gewinnen können, die das System bedienen und andere Ärzte im Umgang damit unterweisen können“, so Pascher. Er freut sich auf den Einsatz des Roboters, den er zur Bedingung gemacht hatte, um nach Münster zu kommen: „Wir werden uns am UKM maßgeblich daran beteiligen, die Zukunft der Chirurgie in den nächsten 20 Jahren mitzugestalten. Die Zukunft der Chirurgie ist computerbasiert. Das meint neben Virtual Reality auch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz: Chirurgie 4.0 bedeutet die beste Umsetzung des Handwerks eines Chirurgen unter Zuhilfenahme von Hochtechnologie.“
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