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Pressemeldungen Archiv 2019

Damit Herpes Zoster nicht erwacht: Impfung schützt vor Gürtelrose | VIDEO

Dr. Jan Ehrchen
Windpocken galten noch vor wenigen Jahren als harmlose Kinderkrankheit. Doch viele Erwachsene, die Windpo-cken durchgemacht haben, sind erschrocken, wenn sich die damali-ge Infektion Jahrzehnte später wieder in Erinnerung ruft. Dann in Form einer schmerzhaften Gürtelrose. Auslöser beider Erkrankungen ist das Herpes Zoster-Virus. Es schläft im Körper nur den Dornröschenschlaf. Was den Virus wieder erweckt und warum eine Impfung davor schützt, dazu Priv.-Doz. Dr. med. Jan Ehrchen, Oberarzt der Hautklinik am UKM (Universitätsklinikum Münster), im Interview.
ukm/aw

Herr Dr. Ehrchen, was ist Gürtelrose und wer kann sie bekommen?
Gürtelrose kann jeder bekommen, der eine Windpocken-Infektion hat über sich ergehen lassen müssen. Meistens war das in der Kindheit und lief relativ harmlos ab. Das Problem ist, dass der Virus dann im Körper verbleibt und zwar lebenslang. Und in bestimmten Situationen, zum Beispiel, wenn das Immunsystem geschwächt ist, kann der Virus wiederkommen. Das äußert sich dann darin, dass es zunächst in einem bestimmten Bereich der Haut weh tut, der Patient Schmerzen hat – meistens sieht man dann noch gar nichts an der Haut. Später kommt es zu einer Rötung der Haut und es entwickeln sich gruppierte Bläschen  – dann ist es für den erfahrenen Dermatologen ziemlich einfach, die Diagnose Gürtelrose zu stellen.
 
Wer ist besonders gefährdet?
Besonders gefährdet sind Menschen, deren Immunsystem geschwächt ist. Das können Patienten sein, die ihr Immunsystem medikamentös unterdrücken müssen oder eine modulierende Therapie bekommen. Das sind heutzutage eine ganze Reihe von Patienten. Oder es betrifft Patienten mit Infektionen, die das Immunsystem angreifen – die HIV-Infektion wäre so ein Beispiel.

Seit Mai wird die Impfung gegen Gürtelrose von den Krankenkassen übernommen. Wer sollte sich impfen lassen?
Es sollten sich eigentlich alle Menschen ab dem 60. Lebensjahr impfen las-sen, weil alle Menschen, die ein gewisses Alter erreicht haben, auch wenn sie keine Schwächung des Immunsystems haben, ein gewisses Risiko tragen, Gürtelrose zu bekommen. Deshalb ist das jetzt auch eine Kassenleistung. Und Menschen, deren Immunsystem geschwächt ist, empfiehlt man, sich ab dem 50. Lebensjahr impfen zu lassen.

Verhindert die Impfung ganz sicher, dass ich Gürtelrose bekomme?
Ganz sicher wirkende Medikamente haben wir in der Medizin tatsächlich nicht und das gilt auch für diese Impfung. Aber der Impfstoff ist jetzt zugelassen und auch Kassenleistung geworden, weil er wesentlich effizienter ist als der Impfstoff, den wir vorher hatten. Also wir haben eine über 90-prozentige Erfolgschance, was schon sehr gut ist.

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