Erfolgreicher Behandlungsverlauf: Heute wurde der erste COVID-19-Patient aus dem UKM (Universitätsklinikum Münster) zurück in die niederländische Heimat verlegt. Der 68-Jährige war Ende März mit einer schweren Lungen- und Nierenschädigung im Rahmen des Unterstützungsangebotes der NRW-Kliniken auf der Intensivstation des UKM aufgenommen worden. „Anfangs war der Patient in einem lebensbedrohlichen Zustand. Nach Beatmung in Bauchlage und Dialyse stabilisierte er sich und wir konnten mit der Entwöhnung vom Beatmungsgerät beginnen. Seit Montag atmet er wieder komplett eigenständig“, zeigt sich Dr. Jan Sackarnd, Leiter der Internistischen Intensivmedizin, mit dem Behandlungsverlauf sehr zufrieden. Nach zwei Tagen weiterer Beobachtung wurde der Niederländer heute unter besonderen Hygienemaßnahmen zurück in das heimatnahe Krankenhaus verlegt, wo er aufgrund der noch bestehenden COVID-19-Erkrankung weiterhin isoliert bis zu seiner Entlassung behandelt wird.
Am Universitätsklinikum Münster werden derzeit noch zwei weitere niederländische Patienten intensivmedizinisch versorgt. Insgesamt wurden bisher 52 Patienten aus den Niederlanden über die koordinierende Stabsstelle Internationales Patientenmanagement des UKM NRW-weit verlegt. 68 Krankenhäuser hatten ihre Unterstützung angeboten, da im Nachbarland ein großer Mangel an Kapazitäten für die intensivmedizinische Versorgung von COVID-19-Patienten herrscht. Pro 100.000 Einwohner halten die Niederlande sieben Intensivbetten vor, in Deutschland sind es 34. Unterstützt wird die Hilfsaktion von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, die Abrechnung erfolgt über das Europäische Sozialversicherungsabkommen.