Die Diagnose Herzinsuffizienz zählt mit jährlich rund 465.000 Klinikaufnahmen zu den häufigsten Anlässen für einen Kran-kenhausaufenthalt. Experten schätzen die Zahl der Patienten mit Herzschwäche auf bis zu vier Millionen in Deutschland, davon sterben jährlich über 40.000 Menschen. Nicht ohne Grund nennt Prof. Dr. Holger Reinecke, Direktor der Klinik für Kardiologie I am UKM (Universitätsklinikum Münster), die Erkrankung die Seuche des 21. Jahrhunderts. „Herzschwäche macht sich meistens mit unspektakulären Symptomen und schleichend mit Atemnot, Leistungsabnahme und geschwollenen Beinen bemerkbar und Betroffene nehmen solche Symptome oft als altersbedingt hin. Aber wir sprechen über eine ernstzunehmende Erkrankung mit einer schlechten Prognose, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird“, sagt Reinecke.
Doch wie erkennt man Herzschwäche genau? Was sind Standards und Innovationen in der Behandlung, wie sehen Klappenreparaturen aus und wie können Herzinsuffiziensschwestern bei der Betreuung nach der Entlassung aus der Klinik helfen? Und nicht zuletzt: Herzschwäche und Herzinfarkt sind keine reine „Männerkrankheit“. Was sind typische Symptome, welche treten zusätzlich bei Frauen auf? All das sind Themen bei dem Online-Seminar „Das schwache Herz“ am 25. November, das sich an Patienten, Angehörige und Interessierte wendet und im Rahmen der bundesweiten Herzwochen der Deutschen Herzstiftung stattfindet. Insgesamt sieben Vorträge erwarten die Teilnehmer, auch die Gelegenheit für Fragen besteht. „Bei Herzproblemen ist frühzeitig handeln gefordert und es gibt zahlreiche Therapieoptionen, um Menschen, die in ihrer Wahrnehmung vielleicht einfach nur oft müde sind, schnell außer Atem oder einen Leistungsabfall haben, zu helfen“, erklärt Prof. Dr. Jürgen Sindermann.
Info: Das Online-Seminar findet statt am 25. November 2020 von 17 bis 19 Uhr. Mit der Anmeldung per Mail bis zum 20. November (bitte inkl. Vor- und Nachname) an kardiologie(at)ukmuenster(dot)de erhalten die Teilneh-mer die Zugangsdaten. Die Teilnahme ist kostenlos, empfohlene Webbrowser sind Mozilla Firefox oder Google Chrome.