Bilder in 200 bis 300 Millisekunden, die sogar die schnellen Bewegungen eines Kinderherzens „einfrieren“, Verminderung der Strahlenexposition und eine Kontrastmittel-sparende Technik: Das neue Ganzkörper-CT-Gerät am UKM (Universitätsklinikum Münster) ist eines der modernsten, die derzeit auf dem Markt zu finden sind. „Das Gerät kann nicht nur Untersuchungen an sich schnell durchführen. Es hat dank einer Zwei-Röhrentechnologie auch zugleich eine wahnsinnig präzise Auflösung“, freut sich Prof. Dr. Walter Heindel, Direktor der Klinik für Radiologie, über die Neuinvestition von rund 2,5 Millionen Euro.
Knapp sechs Monate hat der Umbau gedauert, bis das alte Gerät abgebaut und -transportiert war und der Raum umgebaut und vergrößert wurde, um das neue Gerät installieren zu können. Denn der ultraschnelle zwei Meter lange Tisch, der den Patienten durch die Röhre schiebt, braucht Platz. Auch wenn die Vor- und Nachbereitung einer Untersuchung mit insgesamt 10 bis 15 Minuten ähnlich zu bisherigen Geräten ist, so ist doch der Moment der Bildaufnahme deutlich verkürzt. „Es hat den Vorteil, dass wir das Herz zum Beispiel ohne Bewegung, ohne Artefakte erkennen und dann auch gut beurteilen können“, erklärt Dr. Christoph Schülke, Leitender Oberarzt der Radiologie. „Durch die Geschwindigkeit des Geräts ist die Untersuchung also bereits abgeschlossen, bevor der Patient sich bewegt, Luft holt oder ein Kind schreit.“ Deshalb reiche bei Neugeborenen und Kindern eine leichte Sedierung statt einer Narkose. „Zudem kommen wir im Sinne der Schonung des Patienten mit einer niedrigen Strahlendosis und weniger Kontrastmittel aus“, so Heindel. Rund ein Drittel weniger Kontrastmittel als bisher ist bei einer Untersuchung notwendig, sodass die Belastung u.a. der Niere deutlich geringer ist.
Eingesetzt wird das neue CT am UKM nicht nur in akuten Notfällen, wo es häufig unklare Krankheitsbilder gibt und es sehr schnell gehen muss. Auch bei der Früherkennung von Erkrankungen der Lunge, des Herzens und des Darmes, bei Neugeborenen und Säuglingen mit angeborenen Herzfehlern sowie bei Untersuchungen der Gewebevitalität bei Tumorerkrankungen und beim Schlaganfall profitieren die Patienten ab sofort von der neuen Technologie.