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Pressemeldungen Archiv 2018

Senninger hängt Kittel an den Nagel

Die letzten Unterlagen müssen noch sortiert werden: Prof. Dr. Dr. h.c. Norbert Senninger geht Ende des Monats in den Ruhestand.
Nach mehr als 20 Jahren am UKM verabschiedet sich der Direktor der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie in den Ruhestand. Bis heute und damit fast 40 Jahre war er operativ tätig.
ukm/maz

Es sind mehr als 80.000 Operationen, die während seiner Zeit als Klinikdirektor am UKM (Universitätsklinikum Münster) durchgeführt wurden. Zahlreiche davon nahm er selbst vor: Prof. Dr. Dr. h.c. Norbert Senninger. Nach über 21 Jahren als Direktor der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie geht der 65-Jährige, dem vor allem die Transplantationschirurgie eine Herzensangelegenheit war, Ende März in den Ruhestand. „Uns ist in Münster eine stetige Weiterentwicklung gelungen. Allein in diesem Jahr haben wir schon fast 20 Lebern transplantiert“, zeigt sich Senninger zufrieden. „Ich bin dankbar, auf solch hohem Niveau gemeinsam mit meinen Kollegen und meinem Team arbeiten zu können.“

Die Faszination, wenn ein eisgekühltes Organ nach dem Transport verpflanzt wird, die Gefäße angeschlossen sind und die Klemmen entfernt werden, ist ihm auch nach fast 40 Jahren operativer Tätigkeit noch anzumerken. „Es ist immer wieder eindrücklich, wie sich binnen Sekunden das Organ normal verfärbt, Galle durch die Leber oder Urin durch die Niere läuft, wie man einem Menschen mit dem Geschenk eines anderen, eines Organspenders zurück ins Leben helfen kann“, beschreibt Senninger die Momente, die ihm besonders im Kopf bleiben werden. Mit Blick auf die Zukunft würde er gern das wissenschaftliche Arbeiten wieder mehr in den Mittelpunkt gerückt sehen. „Wir brauchen Forschung, um die Medizin weiterentwickeln zu können. Und dazu gehört nicht nur die technische Weiterentwicklung, die heute sehr stark im Fokus steht“, so der gebürtige Ingolstädter, der in Heidelberg studiert hat. Als Beispiel nennt er die Stammzellforschung. „Mittels Stammzellen können bereits jetzt schon Mini-Organe hergestellt werden und wir müssen wieder mehr experimentieren, sonst gelingen keine Quantensprünge.“

Diese Gedanken wird Senninger auch bei seiner Abschiedsvorlesung am 23. März im Lehrsaalgebäude der Medizinischen Fakultät thematisieren, wenn er sich von seinen Mitarbeitern, Kollegen und Weggefährten verabschiedet. „Eine Klinik dieser Größenordnung erfolgreich zu führen, gebührt großer Anerkennung und wir als Vorstand danken Herrn Senninger für sein langjähriges Wirken hier am UKM“, sagt Prof. Dr. med. Dr. phil. Robert Nitsch, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor, stellvertretend. Für Norbert Senninger, der über Jahrzehnte in diversen Gremien und Fachverbänden mitgewirkt hat, stehen neben dem Familienleben mit seiner Frau und den drei erwachsenen Söhnen zukünftig Tätigkeiten als Gutachter, Sachverständiger und Berater im Fokus.

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