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Die Diskutanten der Podiumsdiskussion gestern Nachmittag in der Bürgerhalle der Bezirksregierung Münster waren sich in einem einig: Ebenso wie unsere Gesellschaft werden auch unsere Krankenhäuser multikulturell und multireligiös. „Menschen – seien es Patienten, Angehörige oder auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – werden durch ihre kulturelle Herkunft und religiöse Überzeugung in ihren Werthaltungen geprägt“, sagt der Geschäftsführer des Klinischen Ethikkomitees am UKM (Universitätsklinikum Münster), Norbert Jömann, der die Diskussion leitete. „Diese Werte spiegeln sich auch in unterschiedlichen Einstellungen zu Gesundheit und Krankheit wider. Daher verhalten sich Menschen ihrer jeweiligen Kultur entsprechend beispielsweise im Krankenhaus auch individuell. Für Menschen eines anderen Religionskreises kann so ‚fremd‘ anmuten, was innerhalb der eigenen Kultur als vollkommen ‚normal‘ empfunden wird“, so Jömann weiter. Auf dem Podium saßen je ein Vertreter des Christentums, des Islam und des Judentums. Alle engagieren sich in verschiedenen Bereichen der Medizinethik und lieferten in ihren Wortbeiträgen anschauliche Schilderungen, worin genau die unterschiedlichen Verhaltensweisen in Bezug auf Krankheit ersichtlich und begründet sind.
Der neue Vorsitzende des Ethikkomitee am UKM, Prof. Gert Gabriëls, machte deutlich, dass Mitarbeiter des Gesundheitswesens Menschen mit ihnen fremder Religion nur dann gerecht werden, wenn sie sich auf die Kultur dieser Patienten – und damit auch auf deren religiösen Vorstellungen – einlassen.Die Podiumsdiskussion war eine gemeinsame Veranstaltung der katholischen und evangelischen Seelsorge am UKM und dem Klinischen Ethikkomitee.