Ein gut aufgestelltes Haus, das jedoch ohne weitere Investitionen infrastrukturell an seine Grenzen kommt – so lautete der Appell von Univ.-Prof. Dr. med. Dr. phil. Robert Nitsch beim Neujahrsempfang des UKM (Universitätsklinikum Münster) und der Medizinischen Fakultät der Universität Münster (Universität Münster). „Für uns wird das Jahr 2018 ein entscheidendes Jahr werden“, sagte der Vorstandsvorsitzende und Ärztliche Direktor. „Wir sind unserem Auftrag nachgekommen, nach den Koalitionsverhandlungen eine Gesamtplanung der notwendigen Modernisierungen und Erweiterungen vorzulegen. Jetzt müssen Taten folgen, um das UKM zukunftsfähig zu machen.“
Video: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. phil. Robert Nitsch zu den Herausforderungen 2018
Der sogenannte „Pakt für das UKM“ beinhaltet den Bau eines Operativen Zentrums, die Innensanierung der Türme und die Bereitstellung fehlender Büroräume. „Wir – und damit meine ich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – haben in den vergangenen Jahren beste medizinische Versorgung für unsere Patientinnen und Patienten geboten. Die Universitätsmedizin in Münster ist gefragt und auch wirtschaftlich sind wir im Kern gut aufgestellt“, so Nitsch in seiner Rede vor über 300 Gästen im Theater Münster. Jedoch müsse man diesen Patienten auch etwas bieten, gerade was die Qualität der Unterbringung angeht, die maßgeblich zur Zufriedenheit beiträgt. Die Innensanierung ist laut Nitsch längst überfällig: „Niemand würde verstehen, wenn es hier baulich nicht vorwärts geht.“
Dr. Christoph Hoppenheit, Kaufmännischer Direktor und stellvertretender Vorstandsvorsitzender, untermauerte die guten Leistungen am UKM. „Sowohl im ambulanten wie stationären Bereich haben wir das hohe Niveau der Anzahl behandelter Patientinnen und Patienten des Vorjahres halten können. Die Nachfrage der medizinischen Leistungen des UKM ist ungebrochen.“ Mehr als 10.500 Mitarbeiter arbeiten mittlerweile für das Klinikum und seine Tochterfirmen. Doch davon sind Hunderte inzwischen in Containern auf dem Campus oder in externen Büros untergebracht. „Wir sind in den vergangenen Jahren als der größte Arbeitgeber des Münsterlandes extrem gewachsen, allerdings ist seitdem kein einziges Büro für die weit mehr als 2.000 zusätzlichen Mitarbeiter entstanden“, nennt Hoppenheit ein Beispiel.
Video: Dekan Univ.-Prof. Dr. med. Mathias Herrmann über die Projekte 2018
Mit großem Interesse wird auf dem Campus auch die Entscheidung zum Excellenzcluster „Cells in Motion“ (CiM) erwartet. „Wir sehen dem Finale im Herbst sehr positiv entgegen“, sagte Dekan Univ.-Prof. Dr. med. Mathias Herrmann, der die Begutachtung profilgebend für die weitere Forschung an der Medizinischen Fakultät sieht. Ebenfalls in der zweiten Jahreshälfte erfolgt eine Begutachtung des Bereichs Forschung und Lehre durch den Wissenschaftsrat NRW. „Hier sehen wir uns sehr gut aufgestellt. Wir freuen uns auf diese Chance zur Darstellung des Standorts und unserer Konzepte“, so Herrmann, dessen Haus vor wenigen Tagen noch den mit 30.000 Euro dotierten Lehrpreis der Universität Münster erhalten hat. Ausgezeichnet wurde das "Lernzentrum für ein individualisiertes medizinisches Tätigkeits-Training und Entwicklung", kurz Limette, eine kreisförmige Anordnung von zwölf Behandlungsräumen um eine zentrale Beobachtungseinheit, die den Dozenten ermöglicht, gleichzeitig 24 Studierende live dabei zu beobachten, wie sie Patientenfälle aus einem bestimmten medizinischen Fachgebiet behandeln.