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Das Hypoplastische Links-Herz-Syndrom (HLHS) ist die am meisten gefürchtete Herzfehlbildung bei Neugeborenen – bleibt sie unbehandelt, stirbt der Säugling innerhalb weniger Stunden oder Tage. Neben den seltenen Fällen einer Herztransplantation bleibt nur eine sofortige Operation, um das langfristige Überleben des Kindes zu sichern. Die sogenannte Norwood-Methode ist das chirurgische Verfahren, mit dem Kinderherzchirurgen in drei Stufen bis ins Kleinkindalter das Syndrom operativ beheben können und das den Kindern im Anschluss ein weitgehend normales Leben verspricht. Benannt ist die Methode nach dem weltbekannten amerikanischen Kinderherzchirurgen Prof. William Norwood. Vom 29. Juni bis zum 2. Juli 2017 trafen insgesamt 700 kleine Patienten und ihre Eltern aus vielen europäischen Ländern in Zakopane (Polen) auf den Mann, dem sie ihr Leben zu verdanken haben. Dreiviertel der Patientenkinder waren am UKM (Universitätsklinikum Münster) von Prof. Edward Malec, Leiter der Kinderherzchirurgie, und der leitenden Oberärztin Dr. Katarzyna Januszewska operiert worden. Beide hatten ihr Handwerk selbst bei Norwood gelernt: „Es war großartig, William Norwood wiederzutreffen. Dass das auch noch in diesem großen Rahmen, mit all unseren HLHS-Patienten und deren Eltern war, war für uns ein sehr anrührender Moment. Alle Kinder mit diesem Herzfehler haben während des Treffens ein T-Shirt mit der Aufschrift ‚S/P Norwood: hope & miracle‘ getragen - was übersetzt ‚Zustand nach Norwood-OP: Hoffnung & Wunder‘ bedeutet – ein tolles Bild!“, so Malec.
Das Treffen mit Norwood war begleitet von einem Workshop für Eltern von Kindern mit Herzfehlern, in dem Ärzte verschiedener Fachrichtungen – Kardiologen, Kinderherzchirurgen, Anästhesisten, Zahnärzte – sowie Psychologen und Physiotherapeuten wertvolle Tipps für die Familien hatten.
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