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Pressemeldungen Archiv 2017

Update Andrologie 2017: Neues aus der „Männermedizin“

Prof. Sabine Kliesch
9. Fortbildungsveranstaltung inzwischen fester Termin für Niedergelassene / Patientenorientierte Apps kommen zum Einsatz / Prof. Kliesch maßgeblich an Leitlinien beteiligt
ukm/aw
Einen Querschnitt durch alle Altersgruppen bietet in diesem Jahr die Fortbildungsveranstaltung der Abteilung für Klinische und Operative Andrologie des Centrums für Reproduktionsmedizin und Andrologie am UKM (Universitätsklinikum Münster). Bei der eintägigen Veranstaltung diskutieren nunmehr zum neunten Mal Andrologen und Reproduktionsmediziner des Centrums Neuigkeiten aus ihrem Fachgebiet mit den niedergelassenen ärztlichen Kollegen. „Wir sind in diesem Jahr nicht nur quer durch alle Patientengruppen vom Kind bis zum älteren Mann unterwegs, wir bilden auch  hochaktuelle Themen ab“, sagt Chefärztin Prof. Sabine Kliesch. So wird das Für und Wider von Patienten-Apps diskutiert: „Diese Apps – beispielsweise zur Überprüfung der eigenen Spermienqualität – sind bereits im Einsatz und es gibt die Hoffnung, dass sie für die betroffenen Männer auch einen Nutzen haben“, so Kliesch. Aber auch die Rolle der männlichen Sexualhormone wird weiter aufgeschlüsselt. „Dass Testosteron in den letzten Jahren in der Männermedizin DAS Thema war, ist ja bekannt. Neu sind die Erkenntnisse über die Metabolite des Testosterons und deren Wirkung bis weit hinein in den Bereich der Sexualfunktionen“ sagt Kliesch. Nach dem neuesten Forschungsstand wirke sich das Dihydrotestosteron im männlichen Körper nicht nur wie bisher angenommen auf Bartwuchs und Sekundärbehaarung aus. „Stattdessen scheint Vorhandensein und Menge dieses Metabolits maßgeblich am sexuellen Erlebnisempfinden des Mannes beteiligt zu sein“, weiß Kliesch.

Ein weiterer Schwerpunkt bei der Veranstaltung wird  die Jugendandrologie sein. Am UKM gibt es seit eineinhalb Jahren eine spezielle Sprechstunde für Jugendliche, die beispielsweise vom Klinefelter-Syndrom oder anderen Erkrankungen betroffen sind, die Einfluss auf die spätere Familienplanung haben. Damit schließt das Centrum eine Versorgungslücke: Jugendliche können sich hier frühzeitig über Maßnahmen informieren, wie ein Kinderwunsch trotz ihrer Erkrankung nicht unerfüllt bleiben muss.

Für besonders wichtig hält Kliesch die von ihr maßgeblich mitentwickelte Leitlinie zum Erhalt der Fruchtbarkeit vor und während der onkologischen Behandlung von Krebserkrankten. „Dies ist ein weiterer Schritt in Richtung Patientensicherheit, freut sich die Andrologin. „Für alle Altersgruppen gibt es nun eine verpflichtende ärztliche Richtschnur zur frühzeitigen Kryo-Konservierung von Spermien sowie Eizellen oder Ovargewebe.“

Mit Hinblick auf das anstehende zehnjährige Jubiläum der Fortbildung im nächsten Jahr sei  die wichtigste Errungenschaft des Jahres 2017 die Bewilligung einer durch die DFG geförderten  interdisziplinären Klinischen Forschergruppe, die eine Weiterentwicklung der patientenorientierten Forschung zur Verbesserung der individuellen Diagnostik und Therapie des Mannes mit unerfülltem Kinderwunsch ermöglicht.

Mittwoch, 29. November 2017, 16.00 - 20.00 Uhr
Veranstaltungsort
Gut Havichhorst
Havichhorster Mühle 100
48157 Münster-Handorf


Anmeldung und Information

Frau Rambo (Sekretariat Prof. Kliesch)
andrologie(at)­ukmuenster(dot)­de
Informationen zum Programm finden Sie hier (391 KB).
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