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Pressemeldungen Archiv 2017

Universitätsmedizin braucht Hochleistungspflege

Niklas Wiechert bei der Einleitung einer Narkose im OP. (Foto: UKM/Tronquet)
Niklas Wiechert ist der Prototyp des modernen Pflegers: Er trägt den Nachwuchsförderpreis der Deutschen Gesellschaft für Fachkrankenpflege und studiert neben dem Job Pflegewissenschaften
ukm/aw
„In unserem Zentral-OP mit seinen 18 Operationssälen kann man oft die Anspannung förmlich mit Händen greifen“, beschreibt Niklas Wiechert die Stimmung dort. „Doch eigentlich ist es genau das, was mich an dem Beruf begeistert. Wir sind ein großes Team in einem Hochleistungsbereich. Wir haben viele Notfälle, viele Schwerstkranke, denen woanders nicht geholfen werden kann. Zu erleben, dass wir es oft können, macht den Job so erfüllend.“ Niklas Wiechert ist ab Mitte Mai das jüngste Mitglied des fünfköpfigen pflegerischen Gesamtleitungsteams im OP-Bereich des UKM (Universitäts-klinikum Münster). Der 26-Jährige hatte schon seine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger am UKM gemacht und im letzten Jahr dann die Fachweiterbildung zum Anästhesiepfleger abgeschlossen. Für seine Studie zur Frage, ob Vorwärmung von Patienten vor Beginn der Narkose deren Wärmeverlust nach einer Operation verhindern kann, wurde er 2016 auch mit dem Nachwuchsförderpreis der Deutschen Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF) ausgezeichnet. Seitdem hält er zu diesem Thema bundesweit Vorträge auf Pflegekongressen und unterstreicht dabei, dass auch Pflege Forschung braucht. „Viele Standards müssen auch von Seiten der Pflege hinterfragt werden“, sagt er und fügt hinzu: „Nicht nur für die Mediziner, auch für uns Pflegeexperten gilt künftig umso mehr, dass wir unser Wissen direkt ans Krankenbett bringen müssen.“ Translation, also die Umsetzung von Forschung in Behandlungsmethoden, gebe es auch an der Pflege, sagt Wiechert, der berufsbegleitend Pflegewissenschaften an der Hochschule Osnabrück studiert. Dabei hatte er nie Berührungsängste mit Wechselschichten und Wochenend-diensten: Seine Eltern kommen beide aus der Pflege - das war prägend. An der Anästhesiepflege habe ihn vor allem das Technische begeistert, so Wiechert. Außerdem der „kurze aber dafür umso intensivere Kontakt zu Patienten“. Denn angesichts der hohen Technisierung im OP seien die Minuten vor Einleitung der Narkose entscheidend für das Befinden der Patienten: „Schmerzkatheter und Infusionskanülen müssen angelegt werden und verursachen Schmerzen und auch Angst. Da hilft vor allem Körperkontakt: das Halten der Hand und ein ablenkendes Gespräch über Alltägliches“, erzählt der Pfleger. „So wie die Patienten einschlafen, so wachen sie auch wieder auf.“ Dass bundesweit Pflegende gesucht werden, weiß auch Wiechert, er empfindet die Lage aber nicht als hoffnungslos. Insgesamt müsse man in Deutschland den Berufsstand mehr wertschätzen lernen. „In anderen Ländern ist ein Pfleger oft auf Augenhöhe mit Ärzten. Hierzulande hinkt man dabei noch ein wenig hinterher, weil das Wissen um den inzwischen hohen Spezialisierungsgrad des Berufsstandes noch nicht wirklich verankert ist.“ Der Bedarf an mehr und noch besserer Pflege sei aber nicht wegzudiskutieren.
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