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Fällt das Wort „Bestrahlung“, denkt der Laie spontan an Krebserkrankungen, die auf diese Art und Weise eingedämmt und behandelt werden müssen. „In jedem Fall ist der Begriff der Strahlentherapie erst einmal mit einer Krebserkrankung konnotiert“, weiß Dr. Jan Kriz, Leitender Oberarzt in der Klinik für Strahlentherapie – Radioonkologie – unter der Leitung von Prof. Dr. Hans Eich. „Was viele nicht wissen: Wir behandeln auch viele Patienten mit gutartigen Erkrankungen, die gut auf eine niedrig dosierte Bestrahlung ansprechen. Die Zahl derer, die mit nicht-malignen Erkrankungen zu uns kommen, wächst stetig.“ Viele entzündliche und degenerative Erkrankungen wie Fersensporn, Tennisellbogen, Schulterschmerzen und Arthrosen der verschiedenen Gelenke können so behandelt werden.
Auch Marion Wigger kam mit einer schmerzenden Gelenkentzündung zum UKM. Innerhalb ihrer dreiwöchigen Behandlung musste der Fersensporn sechs Mal bestrahlt werden. „Aber danach war ich sofort wieder ganz beschwerdefrei“, freut Wiggers sich heute. „Ohne Schmerzmittel oder Spritzen!“ Da die Bestrahlungsdosis weit unterhalb der Dosen angesetzt ist, die zur Krebstherapie verwendet werden müssen, treten kaum Nebenwirkungen auf. Auch hinsichtlich der individuellen Beschwerden wirkt sich die Bestrahlung schmerzhemmend aus: Besonders Schulterschmerzen und Fersensporne sprechen gut auf die Strahlentherapie an.
Für seine Studie zu aktuellen Therapiestrategien bei der Behandlung von gutartigen Erkrankungen hat die Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie.V. (DEGRO) Dr. Jan Kriz bei ihrer diesjährigen Jahrestagung mit dem Günther-von-Pannewitz-Preis ausgezeichnet. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert und wird von der DEGRO an Wissenschaftler vergeben, die sich um die Strahlentherapie bei nicht-malignen Erkrankungen verdient gemacht haben.
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