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„Der derzeitige Wohnraummangel in der Stadt Münster wird zunehmend auch für uns ein Problem, denn er erschwert die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern. Besonders im Bereich der Pflege suchen wir ständig neue Kräfte. Die Erfahrung zeigt, dass sich nicht wenige Bewerber für unsere eigentlich attraktiven Stellen letztlich aber für andere Standorte entscheiden, an denen es sich günstiger leben lässt“, so bringt Dr. Christoph Hoppenheit, Kaufmännischer Direktor des UKM (Universitätsklinikum Münster), die Gemengelage auf den Punkt. „Obwohl der umkämpfte Wohnungsmarkt natürlich ein Problem für alle ist, die in Münster wohnen wollen, betrifft uns das Problem als größter Arbeitgeber der Region noch einmal besonders. Qualifizierte Kräfte zu halten und vor allem zusätzliche anzuwerben, gelingt uns manchmal nur noch, wenn wir als Arbeitgeber kreative Lösungen für das Wohnraumproblem anbieten können. Deswegen sind wir zurzeit dabei, eigene Maßnahmen zu ergreifen“, ergänzt Hoppenheit.
Konkret hat sich das UKM in unmittelbarer Nähe zum Klinikum im neuentstehenden Wohnkomplex am „Sentruper Tor“ (Ring/Ecke Hüfferstr.) Wohnungen für Mitarbeiter seine gesichert. Zu April werden dort sieben Appartements angemietet, einige davon sind für zwei Personen ausgelegt. Im Herbst sollen dort noch einmal elf Einzel- und zwei Zweierappartements hinzukommen. Darüber hinaus ist das Infrastrukturmanagement des UKM mit den großen Wohnungsbaugesellschaften im Gespräch. Außerdem gibt es Überlegungen, auf dem Albert-Schweitzer-Campus einen Investor Wohnraum für Mitarbeiter bauen zu lassen – ein eher langfristig angelegter Versuch, das wachsende Problem in den Griff zu bekommen. „Natürlich ist das der berühmte Tropfen auf den heißen Stein“ so Hoppenheit. Er räumt ein, dass das UKM sogar prüft, ob es zukünftig in bestimmten Fällen Mitarbeitern einen Mietkosten-Zuschuss zusätzlich zum Gehalt zahlt.
UKM-Pflegedirektor Michael Rentmeister berichtet noch von einer weiteren Auswirkung des Wettbewerbs auf dem Wohnungsmarkt: „Wenn Pflegekräfte keinen bezahlbaren Wohnraum finden, dann hat das durchaus auch Auswirkungen auf den Krankenhausbetrieb und damit auf die Krankenversorgung. Im Bereich der Intensivtherapie fehlen derzeit bundesweit Pflegende. Wir können zeitweise auf einigen Intensivstationen nur 90 Prozent unserer Betten auslasten, weil geeignetes Personal knapp ist. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass wir eigentlich in vielen Bereichen die Bettenkapazität sogar noch erhöhen müssten, um der herrschenden Nachfrage gerecht zu werden.“
Hoppenheit und Rentmeister wünschen sich deshalb von der Stadtspitze, dass sie schnell aktiv wird: „Eine wachsende Stadt ist eine große Chance. Vor die Herausforderungen, die das mit sich bringt, sehen wir uns schon heute gestellt und werden weiter darüber nachdenken, was wir von unserer Seite aus beitragen können, damit unsere Möglichkeiten die wachsende Bevölkerung zu versorgen, entsprechend mitwachsen.“
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