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Sie füllt einen eigenen kleinen Raum und wirkt auf den ersten Blick eher unscheinbar. Die neue Fräsmaschine, die seit einigen Wochen im Dentallabor des UKM (Universitätsklinikum Münster) steht, ist für Patienten des Zentrums für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde am UKM tatsächlich ein großer Fortschritt. Bisher wurde nämlich Zahnersatz, der gefräst werden muss, an externe Zahnlabore geschickt und dort gefertigt. Nicht selten mit einer Wartezeit von bis zu fünf Tagen.
Mit der hochmodernen Fräsmaschine haben die hauseigenen Zahntechniker nun die Möglichkeit, Zahnersatz ganz aus einer Hand und komplett digital herzustellen. Dafür wird das Gebiss im ersten Schritt mittels eines Miniscanners berührungs- und schmerzfrei Zahn für Zahn abgescannt. Die dabei entstehenden Bilder werden in verschiedenen Arbeitsgängen am Computer bearbeitet. So entsteht - mit Hilfe der entsprechenden Software - am Bildschirm ein passgenaues Modell der Krone. Die Fräsmaschine wird mit dem Datensatz „gefüttert“ und „sägt“ in kürzester Zeit aus einem kleinen Material-Klotz schließlich den hochfiligranen Zahnersatz. Dabei kommt sowohl Keramik als auch Metall in Frage: „Nur Gold fräsen wir nicht - da ist der Verschnitt zu hoch“, sagt der Geschäftsführer der UKM Dentallabor GmbH, Karsten Tegtmeyer.
Für die Patienten kommt mit dem neuen Verfahren noch ein weiterer Pluspunkt dazu: „Früher mussten wir den Weg über Gebissabdrücke und Gipsmodelle wählen. Das heißt: Nach einem Silikonabdruck im Mund haben wir aufwendige Plastiken gefertigt“, erklärt Tegtmeyer. „Dass unsere Patienten dank der komplett digitalen Technik nun nie wieder einen dicken Abdrucklöffel im Mund ertragen müssen, ist der Clou“, fügt er augenzwinkernd hinzu. „Unsere Patienten schätzen diese Art der Abformung der Zähne sehr, insbesondere weil der unangenehme Würgereiz der normalen Abdrucknahme entfällt“, berichtet Prof. Benjamin Ehmke, Direktor der Poliklinik für Parodontologie und Zahnerhaltung. Bei entsprechender Planung können nun die neuen Inlays und Kronen noch am selben Tag fertig einsetzt werden. „Das wird Patienten mit engem Terminkalender freuen. Und durch die Digitalisierung können wir den Patienten oft sogar eine insgesamt kostengünstigere Versorgung anbieten“, sagt der Zahnmediziner.
Die Fräsmaschine im UKM-Dentallabor kann auch von niedergelassenen Zahnärzten genutzt werden, die die Scan-Technik schon in ihren Praxen haben.
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