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Die Zitterpartie ist beendet! Bis zuletzt ist nicht klar gewesen, ob es gelingen kann, das Krankenhaus Steinfurt-Borghorst zu retten. Das UKM (Universitätsklinikum Münster) wird ab 01.03.2016 zunächst die Geschäfte des Krankenhauses in der Rolle eines Geschäftsbesorgers führen. Innerhalb der kommenden Monate wird dann der Aufsichtsrat des UKM entscheiden, ob und wann das Marienhospital Steinfurt-Borghorst als Tochterunternehmen für einen dauerhaften Betrieb des Krankenhauses durch das UKM übernommen wird. „Die Zielsetzung ist, das Haus nachhaltig in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Das UKM setzt sich seit vielen Jahren für eine zukunftsfähige und qualitativ hochwertige Krankenversorgung in der Region ein. Das Marienhospital soll als guter und umfassender internistischer und chirurgischer Versorgungsschwerpunkt für die Bevölkerung im Münsterland fortgeführt und ausgebaut werden. Das medizinische Leistungsangebot wird den Versorgungsnotwendigkeiten und den Bedürfnissen der Patienten in der Region gerecht“, sagt der Vorstandsvorsitzende und Ärztliche Direktor des UKM, Prof. Dr. med. Norbert Roeder. Das UKM sieht seine Rolle in der Sicherstellung der regionalen Krankenversorgung und beteiligt sich daher gerne an der Herbeiführung einer tragfähigen und realistischen Lösung, für die jedoch die notwendigen Rahmenbedingungen erfüllt sein müssen.
Modernisierungskurs und Investitionen erforderlichEs war lange ungewiss, ob es überhaupt eine Perspektive für das Krankenhaus geben würde. Das Gesundheitsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW) hatte es zwar für bedarfsgerecht erklärt, für die erforderliche Weiterführung des Hauses ist aber u. a. dringend eine zeitgemäße Unterbringung der Patienten erforderlich. Aus diesem Grund hat das UKM als Rahmenbedingung für sein Engagement unter anderem den Neubau eines Bettenhauses formuliert. Dieses stellt eine entscheidende Voraussetzung auch für den wirtschaftlichen Betrieb des Krankenhauses dar. Voraussichtlich ab 2017 soll mit dem Bau des neuen Bettenhauses begonnen werden. „Wir gehen aktuell von einer zweijährigen Bauphase aus. Das würde bedeuten, Anfang 2019 wird das Marienhospital über einen großen Teil modern ausgestatteter Patientenzimmer verfügen. Wir freuen uns sehr, dass durch die intensive Zusammenarbeit zwischen dem Marienhospital und dem Universitätsklinikum sichergestellt ist, dass die in Steinfurt behandelten Patientinnen und Patienten auf medizinisch höchstem Niveau behandelt werden,“ unterstreicht der Stellv. Vorstandsvorsitzende und Kaufmännische Direktor, Dr. rer. pol. Christoph Hoppenheit. Dass das Krankenhaus trotz Insolvenz der Trägergesellschaft bis heute in Betrieb ist, ist einer hochengagierten Mitarbeiterschaft und der finanziellen Unterstützung des Bistums Münster zu verdanken. Und viele Unterstützer setzen sich nun für den Erhalt des Krankenhauses Steinfurt- Borghorst ein. Die Bürgermeisterin und der Rat der Stadt Steinfurt stehen ebenfalls hinter dem Krankenhaus. Die Stadt wird den Bau des neuen Bettenhauses unterstützen. Das UKM wird dafür sorgen, dass keine Finanzierungslücke entsteht. Das Gesundheitsministerium NRW (MGEPA) leistet die allgemeingültige Pauschalförderung, wie sie für alle anderen Krankenhäuser in NRW praktiziert wird.
Das UKM geht davon aus, dass der Kreis Steinfurt mit 2,5 Mio. Euro den Restrukturierungsprozess des Krankenhauses unterstützen wird, um den Erhalt dauerhaft sicherzustellen.
Das Krankenhaus Steinfurt-Borghorst wird als Haus der gehobenen Breitenversorgung mit den Hauptabteilungen Chirurgie und Innere weitergeführt. Angeboten werden Leistungen innerhalb des Versorgungsauftrages Chirurgie und Innere Medizin sowie in Emsdetten die Psychosomatik. Aus der medizinischen Zusammenarbeit des UKM mit dem Marienhospital ergeben sich viele positive Effekte für die Patientinnen und Patienten.