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Anja Wengenroth
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Pressemeldungen Archiv 2016

Klangauge gegen Seelenschmerzen

Klangauge in der Palliativmedizin: Privat-Dozent Dr. Philipp Lenz und Musiktherapeut Gustav von Blanckenburg (v.l.) musizieren gemeinsam mit einer Patientin der Klinik für Strahlentherapie – Radioonkologie sowie den Förderern Dr. Anna und Prof. Dr. Dr. Otmar Schober (hinten).
Schober-Stiftung ermöglicht Musiktherapie für den palliativmedizinischen Dienst am UKM
ukm/rem
Klangauge, Sansula, Meerestrommel: Schon die Namen dieser Instrumente geben einen Einblick in die Klangwelt, die sich dahinter verbirgt. Neben seichten Tönen entlockt Gustav von Blanckenburg den ungewöhnlichen Instrumenten auch wohltuende dunkle Klänge. Seit Anfang des Jahres ist von Blanckenburg Musiktherapeut am UKM (Universitätsklinikum Münster) und betreut Menschen mit unheilbaren Erkrankungen. „Mit der Musik können wir die Patienten kurz aus dem Alltag entführen und von ihren Gedanken rund um den Tod befreien“, erklärt der 26-Jährige, der in der Endphase seines Studiums der klinischen Musiktherapie steckt. „In Improvisationen oder bekannten Stücken können die Patienten ihre Gefühle zum Ausdruck bringen, ohne direkt darüber reden zu müssen“, so von Blanckenburg. In seiner Masterarbeit untersuchte der Student unter anderem die Auswirkungen der Therapie auf Patienten und Klinikatmosphäre. Von der Wirkung ist auch Privat-Dozent Dr. Philipp Lenz, Leiter des palliativmedizinischen Dienstes am UKM, überzeugt: „Dass Musik einen Einfluss auf unseren Gefühlszustand nimmt, kennen wir alle. Aktuelle Studien zeigen neben schmerzstillenden und entspannenden Effekten auch einen generellen Einfluss auf das Wohlbefinden von palliativmedizinischen Patienten. Deshalb freuen wir uns sehr, die Musiktherapie nun dank der Finanzierung der Schober-Stiftung fest in die Versorgung aufnehmen zu können.“ In Anspruch genommen werden kann die Therapie von allen Patienten mit lebensbedrohlichen Erkrankungen. Nach einem ausführlichen Aufnahmege-spräch entwickelt der palliativmedizinische Konsiliardienst des UKM dafür einen Behandlungsplan, der neben der Musiktherapie auch psychosoziale und spirituelle Angebote umfasst. „Gerade im Hightech-Setting eines Universitätsklinikums ist die Musiktherapie etwas Besonderes, weil sie entschleunigt, den Patienten sowie Angehörigen Raum gibt zur Ruhe zu kommen und sich über die vielschichtigen Gefühle dieser Lebenssituation klar zu werden“, so Lenz. Finanziert wird die Musiktherapie zunächst für ein Jahr von der Schober-Stiftung: „Wir möchten sterbenskranken Menschen helfen, ihren verbleiben-den Tagen mehr Leben zu geben. Mit der Verbindung von Musiktherapie und wissenschaftlicher Begleitung des Projektes können wir alle drei Bereiche von Krankenversorgung, Forschung und Lehre unterstützen“, so Prof. Otmar Schober, Vorstand der Stiftung und ehemaliger Direktor der Klinik für Nuklearmedizin am UKM.
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