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Mit seiner Abschiedsvorlesung (16. September 2016) übergibt der Direktor der größten Klinik am UKM (Universitätsklinikum Münster) den Staffelstab an die nächste Generation. Prof. Dr. Hugo Van Aken war 28 Jahre lang am UKM und der Medizinischen Fakultät der Universität Münster tätig und seit 1995 Direktor der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie. Das Thema seiner Abschiedsvorlesung spricht für sich: „Die Anästhesiologie – meine Leidenschaft“.
„Die nächste Generation wird das ebenso gut fortführen wie mein Vorgänger Prof. Peter Lawin und ich, davon bin ich überzeugt. Denn ich hatte das Glück, die 21 Jahre, in denen ich Direktor war, immer hervorragende Mitarbeiter gehabt zu haben. Wir sind eigentlich ein Familienunternehmen, und da ist es mit der dritten Generation so: Entweder es geht alles den Bach runter oder es wird noch besser. Ich weiß, dass das Letztere der Fall sein wird“, so Van Aken. In einem bewegenden Moment überreichte der gebürtige Belgier seinen Talar an den zukünftigen Klinikdirektor Prof. Dr. Alexander Zarbock, der bereits seit vielen Jahren am UKM tätig ist und einen Ruf nach München zugunsten der „lebenswertesten Stadt der Welt“ ausgeschlagen hatte. Vor 21 Jahren hatte Hugo Van Aken selbst diesen Talar vom ersten Direktor der Klinik für Anästhesiologie Prof. Lawin übergeben bekommen. „Dieser Talar ist ein Stück akademische Tradition. Er gehört zur Fakultät, er gehört zum Lehrstuhlinhaber unserer Klinik in Münster“, findet Van Aken.
Während seiner Zeit am UKM hat Van Aken viel bewirkt: Ihm war es immer wichtig, dass die Anästhesiologie als Zusammenspiel von Anästhesie, Intensivmedizin, Schmerztherapie und Notfallmedizin gesehen wird. Zudem kristallisiere sich die Palliativmedizin als mögliche weitere Säule der Anästhesiologie heraus. Auf dem Gebiet des Patient Blood Managements ist Münster bereits ganz vorne mit dabei. Auch auf dem Gebiet der Schmerztherapie spielt das UKM eine Vorreiterrolle. Unmittelbar nach seiner der Amtsübernahme 1995 war seine Klinik die erste, die einen Akutschmerzdienst für Patienten mit postoperativen Schmerzen eingerichtet hat.
Und was folgt auf die Zeit als renommierter Klinikdirektor? Vor allem für das Projekt „Schüler werden Lebensretter“, das auch in den USA unter dem Namen „Kids save lives“ Schule macht, setzt sich der Anästhesiologe leidenschaftlich ein: „Da gibt es keinen Ruhestand, das werde ich immer weiter vorantreiben.“ Die erste Bilanz nach fünf Jahren macht Mut: Die Inzidenz der Laienreanimation hier in Münster ist von 25 auf 45 Prozent und bundesweit von 22 auf 36 Prozent gestiegen. Mit dazu beigetragen haben zahlreiche Aktionen zur Laienreanimation, wie zum Beispiel 2013 der gelungene Weltrekordversuch auf dem Schlossplatz. Angestrebt ist die 70-Prozent-Marke.
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