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Große Freude und strahlende Gesichter bei der Feier zur Auszeichnung der UKM Geburtshilfe als „Babyfreundliche Geburtsklinik“: Das internationale Qualitätssiegel der Weltgesundheitsorganisation WHO und UNICEF ist heute offiziell an die Abteilung unter Leitung von Prof. Walter Klockenbusch verliehen worden. Schon vor einigen Wochen kam von der Geschäftsstelle der WHO/UNICEF-Initiative „Babyfreundlich“ die Nachricht, dass Münster unter den universitären Geburtskliniken in Deutschland zu den besten in punkto „babyfreundlich“ zählt.
Die zur Auszeichnungsfeier geladene Staatssekretärin des Landesministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter, Martina Hoffmann-Badache, würdigte das Engagement der UKM Geburtshilfe: „Das babyfreundliche Betreuungsmanagement ergänzt hervorragend die hochtechnische Medizin der Neonatologie. Mit diesem Konzept können Eltern sehr frühzeitig dabei unterstützt werden, eine tiefe und entwicklungsfördernde Bindung zu ihren Kindern aufzubauen.“
Auch die Geschäftsführerin der WHO/UNICEF-Initiative „Babyfreundlich“, Gisela Meese, freute sich bei der Übergabe: „Das Universitätsklinikum Münster ist erst die dritte Universitätsklinik in Deutschland die das internationale Qualitätssiegel erhält.“ Welche Anstrengungen und Maßnahmen von Seiten der Geburtshilfe-Mitarbeiter nötig waren, erläuterte Klockenbusch in seinem Grußwort: „Die Zertifizierung hat uns über sechs Jahre kontinuierlicher Anstrengung gekostet, uns in diesem Bereich besser aufzustellen. Jetzt, wo es uns gelungen ist, sind wir darauf sehr stolz.“
In Deutschland dürfen sich inzwischen insgesamt 133 Kliniken „Babyfreundlich“ nennen, 23 davon tragen das Qualitätssiegel. Geburtskliniken mit dieser Auszeichnung verwirklichen die B.E.St.®-Kriterien, die auf den internationalen Vorgaben von WHO und UNICEF beruhen. B.E.St.® steht für 'Bindung', 'Entwicklung' und 'Stillen'. Diese Kriterien seien wissenschaftlich fundiert und stünden für eine hervorragende Betreuungsqualität für Mutter und Kind, heißt es von der Initiative. Klockenbusch erläuterte: "Das Konzept bedeutete über die Jahre eine komplette Umstrukturierung der Arbeitsweise in unserer ehemals ‚klassisch‘ aufgestellten geburtshilflichen Abteilung. Es ging uns um mehr Natürlichkeit in der Geburtshilfe, um ein Zurücknehmen der medizinischen Routine zu Gunsten des Hautkontakts zwischen Mutter (Vater) und Neugeborenem. Das schafft Nähe und Zeit zum Kennenlernen.“ So soll zu einer optimal gefestigten Eltern-Kind-Bindung beigetragen werden. Wichtiger Bestandteil des Konzepts ist daher die Förderung des Stillens. Aber auch das 24-Stunden-Rooming-in ist eine Selbstverständlichkeit.
Die UKM Geburtshilfe nimmt als „Babyfreundliche Geburtsklinik“ selbstverständlich an der Weltstillwoche teil. Mit reichlich Material rund um das Stillen informieren unter anderem zwei Still- und Laktationsberaterinnen Eltern vor Ort.
„Breast ist B.E.St. Stillen – Fundament für nachhaltige Entwicklung.“Freitag, 07.10.2016, um 10.30 Uhr
Stadtbücherei Münster, Alter Steinweg 11, 48143 Münster