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Die Nachricht hat die Mitarbeiter des Centrums für Reproduktionsmedizin und Andrologie (CeRA) des UKM (Universitätsklinikum Münster) selbst überrascht: Die führende Fachzeitschrift ihrer Disziplin, „Andrology“, sieht nach einer Analyse der Veröffentlichungen der vergangenen 20 Jahre Münsters Andrologen auf Platz eins ihres weltweiten Rankings zur Forschung bei Unfruchtbarkeit von Männern. Damit liegt das CeRA Münster noch vor so renommierten medizinischen Fakultäten wie die der Universitäten Boston oder Harvard. Basierend auf Daten der Jahre 1995 bis 2014 hat „Andrology“ unter anderem die Anzahl der wissenschaftlichen Publikationen in allen weltweiten Veröffentlichungen zum Thema sowie Zitationen in fremden Abhandlungen untersucht. Außerdem wurde für die Liste die Zahl der Kooperationen mit anderen weltweit führenden Andrologen herangezogen. „Für uns ist das Ranking ein schöner Erfolg“, freut sich Prof. Dr. Sabine Kliesch, Chefärztin des CeRA und Leiterin der Klinischen und Operativen Andrologie am UKM. Und Centrumsdirektor Prof. Dr. Stefan Schlatt fügt hinzu: „Dass wir im Bereich der Infertilitätsforschung bei Männern führend sind, haben wir geahnt. Dass ‚Andrology‘ uns allerdings an der Spitze sieht, hätten wir nicht zu träumen gewagt.“ Damit nicht genug: Gleich zwei münstersche Forscher gehören zu den 20 produktivsten überhaupt. Der bis zum Jahr 2008 verantwortliche ehemalige Institutsdirektor Prof. Dr. med. Eberhard Nieschlag und Prof. Dr. rer. nat. Jörg Gromoll gehören – betrachtet über die vergangenen 20 Jahre – zu den Forschern mit den meisten Veröffentlichungen.
Nach Einschätzung der Ärzte des CeRA haben inzwischen nahezu 20 Prozent aller Paare Schwierigkeiten, Nachwuchs zu bekommen. „Das Feld der Reproduktionsmedizin wird immer wichtiger. Ungewollte Kinderlosigkeit ist ein großes Problem unserer Zeit, bei dem in der Hälfte der Fälle der Mann ‚Mitverursacher‘ ist. Unsere Forschung und auch unsere ganz praktische Beratung von Paaren in der Kinderwunschsprechstunde leisten einen Beitrag dazu, Ursachen für Kinderlosigkeit abzuklären und – wo möglich – zu behandeln“, sagt Prof. Dr. Sabine Kliesch. Im Falle der Unfruchtbarkeit eines Partners müssen Paare den Kinderwunsch dennoch nicht aufgeben: Vielen könne beispielsweise über assistierte Befruchtung geholfen werden.
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