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Pressemeldungen Archiv 2015

Verschlucktes Kindspech: Lucy lebt dank Spezialtherapie

Lucy hat es geschafft: Katharina Lethaus und Silvia Wolf (UKM Pflege) freuen sich gemeinsam mit Lucys Eltern und Dr. Claudius Werner (Leiter Neonatologie und Pädiatrische Pneumologie) über den erfolgreichen Behandlungsverlauf des kleinen Mädchens.
Lucy hat es geschafft: Katharina Lethaus und Silvia Wolf (UKM Pflege) freuen sich gemeinsam mit Lucys Eltern und Dr. Claudius Werner (Leiter Neonatologie und Pädiatrische Pneumologie) über den erfolgreichen Behandlungsverlauf des kleinen Mädchens.
Lunge konnte durch ECMO-Therapie heilen / UKM setzt Therapie bei Kindern und Erwachsenen ein
ukm/jb
Wenn Lucy lächelt und gluckst, strahlen auch ihre Eltern glücklich. Doch noch vor wenigen Tagen war daran nicht zu denken. Die Neugeborene konnte nicht eigenständig atmen, war abhängig von Maschinen, da während des Geburtsvorgangs Stuhlgang (Mekonium, auch „Kindspech“ genannt) aus dem Fruchtwasser in die Lunge eingedrungen war. Diagnose: Mekoniumaspirationsyndrom (MAS). Letztendlich sicherte eine Kanüle, die Blut von der Leiste – angereichert durch Sauerstoff – in den Hals transportierte, das Überleben des kleinen Mädchens. „Diese sehr spezielle Methode gehört längst nicht zur Standardtherapie und wird nur bei Patienten eingesetzt, die durch Beatmungsmaschinen nicht mehr oder nur schwer beatmet werden können“, erklärt Dr. Claudius Werner, Leiter der Neonatologie und Pädiatrischen Pneumologie der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie – des UKM (Universitätsklinikum Münster). Seit zwei Jahren ist das UKM Mitglied im ARDS (akutes Lungenversagen)-Netzwerk Deutschland und eines der wenigen Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen, das diese so genannte ECMO-Therapie einsetzt – bei Kindern und Erwachsenen.

Die Entscheidung für die extracorporale Membranoxygenierung (ECMO) fiel schnell, als Lucy nach der Geburt ins UKM eingeliefert wurde. Denn das Verfahren, bei dem sauerstoffarmes Blut über einen Oxygenator mit Sauerstoff angereichert und anschließend dem Patienten wieder zugeführt wird, bietet zwei entscheidende Vorteile: „Mit einer deutlich geringeren Komplikationsrate können wir so das Blut der Patienten direkt mit Sauerstoff versorgen“, so Werner, „und das, während die Lunge ohne belastende Beatmungsmethoden schonend heilen und sich entfalten kann.“

Lucy hat nicht nur überlebt, ihre Lunge konnte sich auch regenerieren. Das eigene Kind verkabelt und an Maschinen angeschlossen auf der Kinderintensivstation zu sehen -   für die jungen Eltern war das verständlicherweise zunächst eine schwierige Situation. „Jetzt können wir sagen, dass wir uns hier sehr gut aufgehoben fühlten. Denn wir konnten Ärzten und Pflegenden jederzeit alle Fragen stellen. Alles wurde geduldig erklärt, Entscheidungen transparent mitgeteilt. Das hat uns sehr geholfen“, sagt Lucys Vater. Nicht nur er und seine Frau wachten in den vergangenen Wochen am Krankenbett, auch andere Familienangehörige konnten Lucy jederzeit besuchen. Die Tauffeier, die von der UKM Seelsorge bereits an Lucys erstem Lebenstag organisiert wurde,  half der Familie ebenfalls durch diese schwierige Zeit. „Die menschliche Begleitung war für uns ein sehr wichtiger Aspekt“, sind sich die Eltern einig.

Auch das Team der Kinderklinik ist mit dem Behandlungsverlauf des kleinen Mädchens zufrieden: „Ich bin sehr froh, dass wir in Zusammenarbeit mit der Kinderherzchirurgie die ECMO-Therapie bei schwerem Atemversagen von Neugeborenen anbieten können und so Kindern wie Lucy eine gute Chance auf ein gesundes Leben geben können“, betont Prof. Dr. Heymut Omran, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie.
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