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Wenn über die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gesprochen wird, stehen meist Frauen im Blickpunkt. Muhittin Demir ist das beste Beispiel dafür, dass auch Männer ihren Teil dazu beitragen: Der 39-Jährige arbeitet in Teilzeit als Arzt an der Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie am UKM (Universitätsklinikum Münster) und passt zuhause im Wechsel mit seiner Frau auf seine drei Söhne auf. Von der Mestemacher Stiftung ist er dafür in Berlin heute mit dem Preis „Spitzenvater des Jahres 2015“, der unter der Schirmherrschaft von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig steht, ausgezeichnet worden. Die Stiftung würdigt Demirs Leistung, Beruf und Privatleben in Einklang zu bringen und damit auch der Ehefrau berufliches Fortkommen zu ermöglichen. „Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung, weil sie zeigt, dass ein glückliches Familienleben nur dann gelingt, wenn beide Partner ein gutes Team bilden“, sagt der seit 2007 am UKM tätige Mediziner. Neben Demir erhielt ein weiterer Familienvater die Auszeichnung, die jeweils mit 5.000 Euro dotiert ist.
Damit seine Frau ihr Studium fortsetzen konnte, war Demir ab der Geburt des ersten Kindes vor neun Jahren bereit, für die Erziehung Elternzeit zu nehmen. Seitdem wechseln sich Demir und seine Ehefrau mit den Erziehungszeiten ab und sind so stets beide für ihre drei, fünf und neun Jahre alten Söhne da. „Unsere Stile in der Erziehung sind natürlich etwas anders, was für Kinder auch gut sein kann“, erklärt Demir. „Damit die Kinder, der Job und die Zeit mit der Partnerin nicht zu kurz kommen, muss man einfach ein gutes Zeitmanagement haben.“ Seit Mitte 2013 hat Familienvater sein Wochenarbeitszeit dauerhaft um acht Stunden reduziert, um am Morgen und Nachmittag flexibler auf die Zeiten der Kita und Schule reagieren zu können. „Wir kommen unseren Mitarbeitern immer entgegen, wenn sie aufgrund ihrer familiären Situation in Teilzeit arbeiten möchten“, sagt Prof. Dr. Antoinette am Zehnhoff-Dinnesen, Direktorin der Klinik. So werden beispielsweise morgendliche Teambesprechungen nach hinten verschoben, damit Demir teilnehmen kann.
Der Arzt war von seiner Nachbarin Fatma Özdemir für den Preis vorgeschlagen worden, sie hielt bei der Verleihung ebenso die Laudatio auf ihn. Zum nun zehnten Mal vergibt die Mestemacher Stiftung den Preis und zeichnet Väter aus, die als Vorreiter einer gleichberechtigten Partnerschaft in Ehe und Familie gelten. Das UKM sieht in der Vereinbarkeit von Beruf und Familie eine zentrale Herausforderung. Neben den Belangen der Beschäftigten mit familiären Pflichten durch Kinder sollen insbesondere auch Mitarbeiter mit pflegebedürftigen Angehörigen unterstützt werden.
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