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In Münster und London lernen, um in Kroatien ein Zentrum für Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern (EMAH) zu etablieren: Was für die 33 Jahre alte Margarita Brida aus Zagreb ein Traum ist, war für die Verantwortlichen wichtige Voraussetzung, um ihr den Zuschlag für das erstmals ausgeschriebene Stipendium der EMAH Stiftung Karla Völlm zu geben. „Neben den persönlichen Qualifikationen sprach für die Kandidatin, dass sie aus einem Land kommt, in dem es derzeit noch kein etabliertes EMAH-Zentrum gibt“, erklärt Prof. Dr. Helmut Baumgartner, Direktor der Klinik für angeborene und erworbene Herzfehler am UKM. „Wir sind uns bei Frau Brida sicher, dass das Stipendium dem Aufbau und damit der medizinischen Versorgung in ihrem Heimatland hilft.“
Durchgesetzt hat sich die junge Kardiologin aus Zagreb gegen mehr als 30 Kandidaten aus 20 Ländern; mit solch einer großen Nachfrage hatten selbst die Verantwortlichen nicht gerechnet. Margarita Brida erhofft sich viel von ihrem zweijährigen Stipendium. „Wir sind gerade dabei, an unserem Klinikum in Zagreb einen Schwerpunkt für Erwachsene mit angeborenem Herzfehler zu bilden“, erzählt die Medizinerin auf Englisch. „Aufgrund der wachsenden Gruppe an Patienten ist es notwendig, dass wir in Kroatien zukünftig ein spezialisiertes Zentrum haben, wie es in einigen Ländern bereits üblich ist.“
In Deutschland hat das UKM 2008 eine Vorreiterrolle übernommen, als in Münster das bundesweit erste (eigenständige) Zentrum für Erwachsene mit angeborenem Herzfehler eröffnete. Aus dem Zentrum wurde mittlerweile eine Klinik, allein im vergangenen Jahr gab es mehr als 5000 Patientenkontakte. Der Bedarf ist groß, denn die Zahl Betroffener ist durch den medizinischen Fortschritt der vergangenen Jahrzehnte stark angestiegen. „Früher sind die Patienten schlichtweg nicht so alt geworden, heute erreichen glücklicherweise mehr als 90 Prozent das Erwachsenenalter. Der Großteil dieser Patienten benötigt aber weiterhin medizinische Betreuung“, erklärt Baumgartner.
Das gilt auch in Kroatien. „Deshalb kann man sich vermutlich vorstellen, wie dankbar und motiviert ich bin, dass ich an einer international anerkannten EMAH-Klinik wie hier in Münster arbeiten und lernen kann“, zeigt sich Margarita Brida begeistert. Neben der Verbesserung ihrer klinischen Expertise in der Patientenversorgung wird sie in Baumgartners Klinik auch an wissenschaftlichen Projekten unter Leitung von Prof. Dr. Gerhard-Paul Diller mitarbeiten. Einige davon erfolgen in Zusammenarbeit mit dem Royal Brompton Hospital in London, wo Brida das zweite Jahr des Stipendiums verbringen wird, bevor es zurück nach Kroatien geht – zur Etablierung eines EMAH-Zentrums in Zagreb.
Eine Einmalige Förderung soll das mit 94.000 Euro finanzierte Stipendium übrigens nicht sein: Der Vorstand der EMAH Stiftung Karla Völlm hat bereits die Übernahme der Kosten für einen nachfolgenden Stipendiaten zugesagt.
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