ukm/vj
Die Woche beginnt gut für die Münstersche Stammzellspenderdatei: Am UKM (Universitätsklinikum Münster) sind heute gleich zwei junge Männer der Bitte einer Stammzellspende nachgekommen, nachdem ihre registrierten Spenderdaten die passenden Merkmale für zwei erkrankte Menschen aufwiesen. Während Mark Frerix erstmals diesen besonderen Teil seines Blutes hergibt, ist Thorsten Schultheis bereits zum zweiten Mal passender Spender für einen schwerkranken Patienten. Beide können mit ihrer Spende dazu beitragen, Leben zu retten.
„Die Wahrscheinlichkeit, einem anderen Menschen Stammzellen spenden zu können, ist gering. Deshalb war ich sehr überrascht, als ich die Nachricht vom UKM bekam, dass ich als Spender für einen Patienten infrage komme“, schildert Frerix (29) seine erste Reaktion. Der medizinisch-technische Radiologie-Assistent hatte sich vor fünf Jahren im Rahmen seiner regelmäßigen Blutspende typisieren lassen und war in die Münstersche Stammzellspenderdatei aufgenommen worden. Als die Tests zeigten, dass er als Spender geeignet war, sagte er sofort zu: „Ich bin froh, jemanden mit so wenig Aufwand helfen zu können“, freut er sich.
Auch Thorsten Schultheis gab sofort seine Zustimmung zur Stammzellentnahme. Seit sechs Jahren ist der 31-Jährige in Münster als potenzieller Spender registriert. Doch im Unterschied zu Frerix wusste er genau, was auf ihn zukommt: „Ich habe bereits 2009 Stammzellen für ein Kind gespendet. Da ich keinerlei Probleme durch die Spende hatte, war für mich sofort klar, dass ich es wieder tun würde“, sagt er. Dieses Mal sind seine Stammzellen ebenfalls für ein Kind bestimmt – mehr weiß er nicht, da die Richtlinien für die Stammzellspende unter Nichtverwandten Anonymität vorschreiben.
„Dass ein Spender zwei Mal Stammzellen für unterschiedliche Patienten spenden kann, ist sehr selten“, erklärt Dr. Hartmut Hillmann, Oberarzt der UKM Blutspende und zuständig für die Stammzellentnahme. Außergewöhnlich sei auch, dass gleich zwei in Münster registrierte Spender am selben Tag Stammzellen abgeben. „Im vergangenen Jahr hatten wir insgesamt 13 Stammzellspender aus der Münsterschen Spenderdatei – der heutige Tag ist für uns also auch etwas Besonderes“, freut sich Hillmann. Und fügt hinzu: „Die Typisierung der potenziellen Spender ist sehr teuer und aufwendig. Es freut uns sehr, wenn sich dieser Aufwand lohnt und einem Menschen durch die Stammzellen eines Spenders geholfen werden kann.“
Information zu Stammzellspenderdatenbanken
In Deutschland gibt es derzeit 28 Stammzellspenderdateien, in denen fünf Millionen Menschen registriert sind. Die Daten werden im Zentralen Knochenmarkspender-Register Deutschland (ZKRD) in Ulm zentralisiert und international für die Suche nach nicht-verwandten Stammzellspendern zur Verfügung gestellt. Die Münstersche Stammzellspenderdatei wurde 1996 gegründet und enthält derzeit die Daten von mehr als 21.000 Menschen.
Alles rund um die Universitätsmedizin Münster finden Sie unter twitter.com/UK_Muenster.