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Schnell ein Foto aufnehmen und dann als Mail oder über einen anderen Nachrichtendienst verschicken – in Zeiten von Smartphone, Tablets und Co. können Bilder innerhalb weniger Sekunden weltweit verschickt werden. Anders sieht das bei Bildmaterial aus dem Krankenhaus aus: Die hohen Datenvolumina bei medizinischen Aufnahmen und der Datenschutz stellen besondere Anforderungen an den Datenaustausch zwischen medizinischen Einrichtungen. Doch das Versenden von medizinischen Daten und Bildern ist für Ärzte oft wichtig, um sich mit anderen Kollegen abzustimmen und so eine Entscheidung über Diagnose und Therapie eines Patienten zu treffen – je schneller, desto besser.
Um eine schnelle und sichere Kommunikation zwischen medizinischen Einrichtungen zu ermöglichen, startete auf Initiative des UKM (Universi-tätsklinikum Münster) im vergangenen Sommer gemeinsam mit zehn weiteren Krankenhäusern und Praxen der Region das Pilotprojekt „Telekonsilverbund Münsterland“: Um Röntgen- oder MRT-Bilder digital auszutauschen, nutzen die Teilnehmer eine herstellerunabhängige und standardkonforme Plattform auf Basis von DICOM E-Mail. Das DICOM-Format ist ein weltweit anerkanntes Format für radiologische Bilddaten. „Diese Art der Datenübertragung bietet eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und damit ein höheres Maß an Sicherheit. Gleichzeitig ist die Plattform für den Nutzer einfach und komfortabel zu bedienen. Aus unserer Sicht ist der Telekonsilverbund Münsterland eine echte Bereicherung für den klinischen Alltag“, zieht Dr. Gregor Hülsken, Leiter der Klinischen Systeme im Geschäftsbereich IT des UKM, eine Bilanz der Pilotphase. Der Telekonsil-verbund Münsterland ist daher mittlerweile in den Regelbetrieb des UKM übernommen worden. Für das Projekt ist das UKM bereits vom Initiativ-Rat der Initiative für Unternehmensführung und IT-Service-Management in der Gesundheitswirtschaft ausgezeichnet worden.
Vor dem Start des Telekonsilverbunds griff das UKM zur Datenübertragung wie viele andere Krankenhäuser auf sogenannte VPN-Tunnel zurück, die eine direkte, virtuelle Verbindung zwischen zwei Einrichtungen schaffen. Wer mit mehreren Krankenhäusern und Praxen Daten austauscht, verfügt schnell über ein großes „Tunnel-Netz“. Das ist unübersichtlich, vor allem aber sehr aufwendig und teuer in der technischen Pflege. „Mittlerweile hat sich die Anzahl der Partner, mit denen wir Daten austauchen, verdreifacht“, macht Dr. Gregor Hülsken deutlich. Grund dafür: Der Telekonsilverbund Münsterland wurde an den bereits seit 2010 bestehenden Teleradiologieverbund Ruhr angekoppelt. So ergaben sich direkte Kooperationsmöglichkeiten zwischen Kliniken aus dem Münsterland und dem Ruhrgebiet – und das Verschicken medizinischer Daten ist nun auch für medizinische Einrichtungen unkompliziert und sicher.
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