Hinweis für Pressevertreter

Bitte richten Sie zur Entlastung unserer Patientenversorgung sämtliche Anfragen zum SARS-CoV-2 (Corona) direkt an die UKM-Unternehmenskommunikation.

Bitte beachten Sie, dass Sie sich nur in Abstimmung mit der UKM-Unternehmenskommunikation auf dem UKM-Klinikgelände aufhalten und auch nur mit einer gültigen Drehgenehmigung auf dem UKM-Klinikgelände drehen dürfen.


Anja Wengenroth
Pressesprecherin
T +49 251 83-55800
M +49 170 5420566  
anja.wengenroth@ukmuenster.­de

 

Pressemeldungen Archiv 2014

Hoffnung auf Heilung: Neues Medikament gegen Hepatitis C ab sofort verfügbar

Prof. Dr. Hartmut Schmidt
Verbesserte Behandlungsmöglichkeiten bei Leberversagen oder Leberkrebs / Langfristiges Ziel: Reduktion von Lebertransplantationen
ukm/mdr
Für Patienten mit Hepatitis C gibt es oft nur eine lebensrettende Maßnahme: eine Lebertransplantation. Die Virusinfektion, die über Blut übertragen wird, führt über Jahrzehnte zumeist schleichend zu Leberversagen oder Leberkrebs. „Seit der Charakterisierung des Virus vor über 20 Jahren hat sich die Therapie gegen Hepatitis C revolutionär entwickelt“, sagt Prof. Dr. Hartmut Schmidt, Direktor der Klinik für Transplantationsmedizin am UKM (Universitätsklinikum Münster), „und seit dieser Woche gibt es endlich ein Medikament, das höhere Heilungsraten, weniger Nebenwirkungen und eine kürzere Therapiedauer verspricht.“ Seit gestern ist das Medikament in den Apotheken verfügbar, nachdem von der Europäischen Arzneimittelbehörde offiziell die Zulassung erteilt wurde. Mediziner erhoffen sich viel von der neuen Arznei, von der ab sofort auch die Patienten am UKM profitieren sollen: Der Wirkstoff Sofosbuvir hemmt das Eiweiß, das für die Vermehrung des Hepatitis C Virus erforderlich ist. In Studien wurde eine sehr gute Wirksamkeit bis hin zur Heilung der Virusinfektion nachgewiesen. „Für uns bietet das Medikament ganz neue Möglichkeiten in der Behandlung unserer Patienten“, so Leberexperte Schmidt. Zwar gibt es derzeit noch Einschränkungen, da je nach Virustyp die Kombination mit anderen Medikamenten notwendig ist. Dennoch ist die Zulassung ein Meilenstein. „In Kürze erwarten wir, dass durch weitere Medikamente die Hepatitis C als heilbare Erkrankung die Übertragungskette durchbricht und auch die Zahl der heute noch notwendigen Lebertransplantationen sinken lassen wird“, ist Hartmut Schmidt zuversichtlich. „Eines unserer wichtigsten Ziele ist, dass wir alternative Wege finden, die ein Überleben ohne Organtransplantation sichern kann.“ Bisher gehört der Virus zu den häufigsten Ursachen für eine Lebertransplantation. Und auch nach einer Transplantation gestaltet sich der Verlauf für betroffene Patienten häufig kompliziert, da der Virus trotz einer neuen Leber im Patienten verbleibt und die neue gesunde Leber wieder befällt. In Deutschland sind rund 500.000 Menschen mit Hepatitis C infiziert. Die Dunkelziffer liegt laut Experten jedoch wesentlich höher, da viele Betroffene aufgrund der schleichenden Symptomatik nichts von ihrer Infektion, die durch einen einfachen Bluttest nachweisbar ist, wissen. Am UKM werden jährlich rund 200 Patienten behandelt; das Klinikum mit dem Team um Prof. Dr. Hartmut Schmidt ist seit mehr als fünf Jahren assoziiertes Mitglied der Deutschen Leberstiftung. Die assoziierten Kliniken unterstützen und fördern durch ihre Mitarbeit in der Deutschen Leberstiftung eine verbesserte Früherkennung, die Vorbeugung und die Behandlungsmöglichkeiten von Lebererkrankungen.
Zurück
 
 
 
 

Folgen Sie uns bei Twitter

Alles rund um die Universitätsmedizin Münster finden Sie unter  twitter.com/UK_Muenster.