Hinweis für Pressevertreter

Bitte richten Sie zur Entlastung unserer Patientenversorgung sämtliche Anfragen zum SARS-CoV-2 (Corona) direkt an die UKM-Unternehmenskommunikation.

Bitte beachten Sie, dass Sie sich nur in Abstimmung mit der UKM-Unternehmenskommunikation auf dem UKM-Klinikgelände aufhalten und auch nur mit einer gültigen Drehgenehmigung auf dem UKM-Klinikgelände drehen dürfen.


Anja Wengenroth
Pressesprecherin
T +49 251 83-55800
M +49 170 5420566  
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Pressemeldungen Archiv 2014

Effektiver Informationsaustausch durch Rettungs-App

© www.udo-geisler.de
Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie des UKM entwickelt im Rahmen eines Förderprojektes des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung ein Notarzt-System für Smartphones
ukm/mdr
Bei einem Treffen von Wirtschaft und Politik in Düsseldorf zu Förderprojekten des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) hat Prof. Dr. Michael Raschke, Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie des UKM, am Donnerstag die von seinem Team mitentwickelte Rettungs-App „MA-RIKA“ vorgestellt. Die App war neben einem weiteren Projekt aus der Industrie ausgewählt worden, um stellvertretend die Ergebnisse des sogenannten „Ziel 2-Programm 2007-2013 (EFRE): Innovationen wagen – Aufbruch in eine kreative Ökonomie“ des Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen zu präsentieren. Das mobile Rettungssystem, das gemeinsam mit der IT-Firma opwoco, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt und metacrew Consulting entwickelt wurde, hat vor allem ein Ziel: Zeitgewinn. „Der Zeitfaktor kann im Ernstfall über Leben oder Tod entscheiden“, erklärt Raschke mit Verweis darauf, dass bisher der Notarzt den Patienten bei der Leitstelle der Feuerwehr meldet, diese wiederum in der Klinik anruft und den Patienten ankündigt. Mithilfe der App ist innerhalb von wenigen Sekunden ein Gespräch zwischen Notarzt und diensthabendem Klinikarzt möglich. Einzige Voraussetzung: ein Smartphone, auf dem die Rettungs-App installiert ist. Drei Berührungen des Displays reichen bereits für den Direktkontakt aus: Im ersten Schritt muss zwischen den vier Indikationen Traumatologie, Herz-Kreislauf, Neurologie und Kind ausgewählt werden. Danach werden alle Kliniken – in Rückkopplung mit der Leitstelle der Feuerwehr – angezeigt, die in der Nähe und aufnahmefähig sind. Diese sind wiederum mit einem Ampelsystem versehen, das dem Notarzt zeigt, wer auf leichte, mittelschwere oder Spezialfälle ausgerichtet ist. Mir nur einer weiteren Bildschirmberührung kann direkt der diensthabende Arzt angerufen werden. „Die Ärzte haben dafür ein spezielles Telefon, das sie bei sich tragen und damit jederzeit erreichbar sind“, so Projektleiter Dr. Christian Juhra, der während der Projektphase in enger Abstimmung mit den Rettungseinheiten der Stadt Münster stand. Entstanden ist eine Anwendung, die bei der Versorgung von Notfallpatienten nicht nur Zeit gewinnt, sondern auch Qualität sichert. „Durch die Direktkommunikation zwischen Notarzt und Klinikarzt haben wir keine Stille-Post-Situation mehr, die oft zu unvollständigen Informationen führt“, so Prof. Dr. Michael Raschke. „Wir hoffen, dass wir das System so weit ausbauen können, dass in Zukunft über eine gesicherte Verbindung auch weitere Informationen aus dem Rettungswagen, zum Beispiel das EKG, übermittelt werden können.“ Parallel wird noch an zwei anderen Schritten gearbeitet: Zum einen soll die Rettungs-App über die Grenzen von Münster hinaus etabliert werden, zum anderen wird es eine App für die Bevölkerung geben, die wichtige Notrufnummern sowie aktuelle Notdienste und Krankenhäuser orts- und zeitspezifisch anzeigt. Insgesamt wurde das Projekt, zu dem neben der App u.a. auch die Validierung des Notfalldatensatzes der elektronischen Gesundheitskarte gehörte, mit rund 620.000 Euro durch das EFRE-Programm gefördert, bei dem Kreativität und Innovationen „made in NRW“ im Mittelpunkt standen. Weitere Kosten von etwa 150.000 Euro wurden durch das UKM und die Medizinische Fakultät der Universität Münster eigenfinanziert.
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