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Es war eine schwere Zeit damals, als der Sohn von Christel Hüttemann an Krebs erkrankte. „Doch wir hatten noch Glück – wir wohnten in Münster“, schildert sie heute ihre Erfahrungen. „Die Eltern von Kindern, die aus dem Umland zur Behandlung kamen, mussten teilweise im Auto schlafen.“ Dazu kamen nackte Krankenhauszimmer, keine Spiel- und Ablenkmöglichkeiten für die Kinder, keine psychologische Unterstützung der Familie. „Die medizinische Versorgung in der Uniklinik war hervorragend, aber die Seele muss doch auch gepflegt werden, damit ein Kind wieder gesund wird“, davon war und ist sie fest überzeugt.
Heute gibt es nicht nur Spielsachen in der pädiatrischen Hämatologie und Onkologie des UKM (Universitätsklinikum Münster), sondern auch ein Elternhaus, in dem Angehörige von Krebspatienten aus dem Umland übernachten können. Regelmäßig kommen Musik- und Kunsttherapeuten auf die Station, und auch Erzieherinnen sorgen für Spaß und Ablenkung im Krankenhausalltag. Psychologen helfen Kindern und Eltern, mit der belastenden Situation fertig zu werden. Möglich ist dies alles durch die Kinderkrebshilfe Münster e.V., die Hüttemann gemeinsam mit anderen Eltern vor 31 Jahren gegründet hatte und für den sie sich all die Jahre im Vorstand engagierte. Jetzt übergibt sie den Vorsitz an den bisherigen Schriftführer Udo Köster.
„Frau Hüttemann hat viel Energie und Herzblut in die Arbeit für krebskranke Kinder und ihre Familien gesteckt“, lobt Prof. Dr. Heribert Jürgens, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin - Pädiatrische Hämatologie und Onkologie am UKM (Universitätsklinikum Münster). „Wir sind ihr sehr dankbar für das, was sie in den vergangenen drei Jahrzehnten erreicht hat, und wünschen Herrn Köster viel Erfolg in seinem neuen Amt.“
Erfolg wird er auch brauchen. Denn die Arbeit des Vereins finanziert sich überwiegend aus Spenden. „Mehr als ein Halbtagsjob“ sei die Arbeit als Vor-standsvorsitzende gewesen, berichtet Hüttemann, die für ihr Engagement 2011 das Bundesverdienstkreuz bekam. Die Arbeit hat ihr viel Spaß gemacht, aber jetzt wünscht sie sich etwas mehr Privatleben. „Ich werde dem Verein auch weiterhin angehören und im Notfall mit anpacken“, verspricht sie. Es sei aber auch an der Zeit, dass der Verein und damit auch der Vorstand sich verjünge. „Die Eltern der Kinder, die heute betroffen sind, sind viel näher dran an den Prob-lemen der Familien.“ Wie Udo Köster. Der 46-Jährige ist ebenfalls Vater eines an Krebs erkrankten Kindes. „Wir haben sehr von der Kinderkrebshilfe profitiert“, begründet er seine Motivation. „Deshalb möchte ich durch meine Arbeit im Verein auch anderen Eltern in dieser schweren Zeit beistehen.“
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