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„Eine erfolgreiche Organtransplantation hängt von vielen Faktoren ab“, sagt Prof. Dr. Hartmut Schmidt, Direktor der Klinik für Transplantationsmedizin am UKM (Universitätsklinikum Münster). Voraussetzung ist die Organspende. Neben der perfekten Operationstechnik und den komplexen medizinisch-interdisziplinären Abläufen spielen auch rechtliche, ethische und religiöse Aspekte eine wichtige Rolle. „Man darf auch die Rolle des Patienten selbst und seiner Angehörigen nicht unterschätzen“, sagt Schmidt, „der Patient muss seine Situation verstehen, um damit umgehen zu lernen. Doch diese Art von Gesprächen ist für Mediziner nicht immer ganz einfach.“ Angehende Ärztinnen und Ärzte lernen deshalb in einer verpflichtenden Lehrwoche der Klinik für Transplantationsmedizin neben der medizinischen auch die menschliche Seite einer Organspende und -transplantation kennen. Die Erfahrungen dabei lassen sich auch in die Fort- und Weiterbildung bereits praktizierender Mediziner integrieren.
Mehr als 1.500 Studierende haben seit dem Sommersemester 2008 an der Lehrwoche der Klinik zum Thema „Organspende und Transplantation“ teilgenommen. Dabei sprechen die künftigen Mediziner nicht nur mit echten Patienten auf der Warteliste oder nach einer Transplantation, sondern üben auch mit Hilfe von Schauspielern das Führen kritischer Gespräche. „Diese simulierten Patientengespräche sind für die Studierenden eine großartige Möglichkeit, schwierige Situationen vorab in einer zwar authentischen, aber geschützten Umgebung zu trainieren und ein Feedback zu erhalten“, erläutert Dr. Bernhard Marschall, Studiendekan der Medizinischen Fakultät der Universität Münster, das Konzept der Ausbildung. Auch für die bereits praktizierenden Ärzte bringt diese Lehrwoche Vorteile: „Wir reflektieren den Umgang mit Patientinnen und Patienten seitdem deutlich mehr im Krankenhausalltag und besprechen schwierige Situationen im Team, um daraus zu lernen“, sagt Schmidt.
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